Frei nach dem Motto „Einer für alle und alle für einen“ ist der Ausbilderschein das zentrale Bindeglied in der Nachwuchsförderung. Wenn nämlich ein Ausbildungsberuf einer sogenannten Ausbildungsordnung folgt (was in der Regel der Fall ist), dann ist die Ausbildung im gesamten Bundesgebiet einheitlich und staatlich anerkannt.
Insgesamt existieren ca. 350 dieser Berufe. Aber gerade diese Vereinheitlichung setzt natürlich auch einen gewissen Standard in der Ausbildung voraus, den Betriebe bei der Ausbildung einhalten müssen. Das gilt für die Länge der Ausbildungszeit, den zeitlichen Rahmen und den Inhalt der Ausbildung.
Genau deswegen gibt es für sämtliche Ausbildungsberufe nur einen einzigen Ausbilderschein.
In diesem Beitrag erkläre ich Ihnen ganz genau, was Sie darüber wissen müssen.
Die Grundregel des Ausbilderscheins
Eine betriebliche Ausbildung ist eine sehr praxisnahe Möglichkeit, den Weg ins Berufsleben aufzunehmen, allerdings folgt sie bestimmten Regeln. Hierfür gibt es die Ausbildereignungsverordnung (kurz AEVO), in der festgelegt ist, wer überhaupt ausbilden darf. Darin enthalten sind also sämtliche Voraussetzungen, die ein potenzieller Ausbilder mitbringen muss.
Wer darf ausbilden?
Auf der betrieblichen Ebene muss es einen Mitarbeiter geben, der als Ausbilder geeignet ist. Um diese Eignung zu überprüfen, wurde ein Zertifikat eingeführt, das die Interessenten für diese Aufgabe erwerben müssen – der Ausbilderschein (oder auch im Fachjargon: die Berufs- und arbeitspädagogische Eignung). Ebenfalls in der AEVO zu finden sind also die Prüfungsanforderungen, wie man diesen Ausbilderschein erhält.
Die Prüfung für den Ausbilderschein wird bei den IHKs (Industrie- und Handelskammern) in Deutschland und bei den HWKs (Handwerkskammern) angeboten.
Wer den Ausbilderschein machen möchte, kann sich mehrmals im Jahr direkt bei der entsprechenden Kammer in seiner Nähe zu einem Prüfungstermin anmelden.
Mit dem Thema AEVO beschäftige ich mich übrigens in diesem Blogartikel in aller Ausführlichkeit. Die Antwort auf die Frage, ob Sie zum Ausbilder grundsätzlich geeignet sind, erhalten Sie in diesem Artikel.
Welche Lehrgangsinhalte werden vermittelt?
Üblicherweise bereiten sich die Prüflinge, die den Ausbilderschein machen möchten, inhaltlich mit einem speziellen Ausbilderkurs auf die Ausbilderprüfung vor.
Das Lernpensum umfasst die verschiedenen Tätigkeitsfelder, die einen Ausbilder oder eine Ausbilderin erwarten. Hier wird auf verschiedene Themen, wie z.B. die Planung der Ausbildung und deren Vorbereitung und natürlich auch auf die erfolgreiche Durchführung der Ausbildung und deren Abschluss eingegangen. Wer alle Anforderungen erfüllt, kann auch leichter die passenden Bewerber für die Ausbildungsstellen auswählen.
Die Ausbilderprüfung besteht aus zwei Teilen. Abgefragt wird das Wissen sowohl in einem schriftlichen als auch in einem praktischen Teil. Genauere Informationen über diese sogenannte Ausbildereignungsprüfung bei der IHK/HWK erhalten Sie in diesem aufschlussreichen Blogbeitrag [LINK: Das sollten Sie über die Ausbildereignungsprüfung bei der IHK wissen].
Das Bestehen der Ausbilderprüfung ist dabei keineswegs ein Hexenwerk. Mit der entsprechenden Vorbereitung ist die Prüfung erfahrungsgemäß für alle angemeldeten Prüflinge machbar. Wer sich für die richtige Vorbereitung entscheidet, hat sogar sehr gute Chancen, gleich beim ersten Versuch zu bestehen. Andernfalls haben Sie aber auch die Möglichkeit die einzelnen Prüfungsteile bis zu zweimal zu wiederholen.

Welche Kosten fallen an, wenn ich den Ausbilderschein machen will?
Das kann von Fall zu Fall stark variieren. Von Bundesland zu Bundesland – ja, sogar von Stadt zu Stadt – sind bei den IHKs und HWKs unterschiedliche Preise ausgeschrieben, die alleine für die Ausbilderprüfung erhoben werden. Das kann in den günstigsten Städten noch unter 100 Euro liegen (beispielsweise 90 Euro bei der IHK Berlin), andernorts aber bereits 250 Euro kosten.
Neben den Gebühren für die Teilnahme an der Prüfung fallen außerdem noch weitere Kosten an, um sich auf diese Prüfung vorzubereiten.
Weil es hier keinen zentralen Vorbereitungskurs gibt, der verpflichtend ist, liegt es ganz an Ihnen, für was Sie sich entscheiden. Manche kaufen sich einfach einen Stapel Fachbücher, nur um zu merken, dass es ganz ohne Anleitung fast nicht möglich ist, sich durch den Stoff zu kämpfen und Relevantes von Unwichtigem zu unterscheiden.
Wieder andere bevorzugen ein Intensivseminar, das während eines Urlaubs (oder Sonderurlaubs) in Vollzeit auf die Prüfung vorbereitet.
Sogar Abend- oder Wochenendkurse sind möglich und selbstverständlich hat auch das Internet einige wirklich lohnenswerte Alternativen hervorgebracht.
Junge Menschen fördern
Weil das Thema „Kosten“ nicht gerade einfach und deswegen auch nicht im Vorbeigehen zu beantworten ist, möchte ich Sie aber gerne auf diesen Artikel verweisen. Hier biete ich Ihnen nämlich einen schonungslosen Einblick hinter die Kulissen und komme ebenso auf mögliche versteckte Kosten zu sprechen.
Wenn Sie gerne einen Vergleich der verschiedenen Möglichkeiten zur Vorbereitung lesen möchten, dann empfehle ich Ihnen diesen Beitrag, in dem ich die 5 gängigsten Vorbereitungs-Wege mitsamt aller Vorteile, Nachteile und den konkreten Kosten gegenüberstelle.
Lassen Sie mich dennoch eines vorwegnehmen: Ein E-Learning-Kurs ist mit Sicherheit die kostengünstigste Option, die mit Ihren Ressourcen am besten umzugehen weiß.
Allerdings sollten Sie hier vorsichtig bei unseriösen Angeboten sein. So wie nämlich die Ausbilder erst ausgebildet werden müssen, so muss ein Privatanbieter, der Ihre Vorbereitung auf die Ausbildung zum Ausbilder betreuen möchte, nämlich keineswegs ausgebildet werden.
Einen solchen Vorbereitungskurs kann daher grundsätzlich jeder anbieten, weswegen Sie hier darauf achten sollten, einen Kurs zu wählen, der hält, was er verspricht.
Abschließend möchte ich Sie deswegen noch auf ein echtes Erfolgskonzept hinweisen, bei dem Sie übrigens auch eine Geld-zurück-Garantie erhalten, wenn es wider Erwarten doch nicht mit der Prüfung klappen sollte. Mehr Informationen dazu gibt es in diesem Blogbeitrag: Das Erfolgskonzept.
Ein gutes Ausbildungskonzept bewährt sich in der Praxis
Den Ausbilderschein machen zu müssen, ist keine lästige Pflicht, sondern eine sehr sinnvolle Zertifizierung, die ihren Teil zum Erfolgsrezept „Duale Ausbildung in Deutschland“ beiträgt.
Der Azubi lernt und arbeitet immer im Wechsel. Das Zusammenspiel von schulischen Phasen und Phasen im Betrieb hat sich bewährt. Nicht ohne Grund hinterlässt das einzigartige deutsche Ausbildungswesen auch auf der internationalen Bühne einen guten Eindruck.
Ausbildung „Made in Germany“ ist im Ausland ein Gütesiegel.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen in diesem Artikel die Relevanz dieses einen „Ausbilderschein-Zertifikats“, das alle ca. 350 Ausbildungsberufe in Deutschland im Kern vereint, herausstellen.
Wenn Sie näher daran interessiert sind, wie das Ausbildungssystem in Deutschland tatsächlich funktioniert, dann sollten Sie noch diesen Artikel lesen.
Und Sie? In welchem Beruf möchten Sie ausbilden?
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