In einer immer mehr von der Digitalisierung geprägten Welt stellt sich die Frage nach dem Kernfaktor für den Erfolg von Ausbildung. Schließlich scheinen uns die technologischen Möglichkeiten schier unbegrenzt. Von KI über VR bis hin zu ausgeklügelten Lernapps – die Werkzeuge für die moderne Ausbildung werden immer ausgefeilter. Doch bei all diesen beeindruckenden Innovationen wird eines oft übersehen: der Mensch.
Weder die modernste Technologie noch die kreativsten Methoden können den essenziellen Faktor einer erfolgreichen Ausbildung schließlich ersetzen: die direkte menschliche Interaktion. In diesem Blogbeitrag werfen wir einen genaueren Blick darauf, warum der Mensch die entscheidende Rolle spielt und wie Unternehmen sich diese Erkenntnis zunutze machen können.
Technologie ist hilfreich, aber kein Kernfaktor für den Erfolg von Ausbildung
Nicht, dass wir uns falsch verstehen. Es wäre natürlich nicht richtig, zu behaupten, dass Technologie keine Rolle für den Erfolg von Ausbildung spielt. Sie kann Prozesse effizienter gestalten, den Zugang zu Wissen erleichtern und neue Formen des Lernens ermöglichen. Dennoch ist und bleibt Technologie ein Werkzeug. Sie allein macht keine Ausbildung erfolgreich.
Ein Beispiel: Virtual-Reality-Brillen ermöglichen realistische Simulationen, die Azubis in komplexen Situationen schulen können. Doch ohne einen engagierten Ausbilder, der erklärt, reflektiert und motiviert, bleibt der Lerneffekt begrenzt. Wissen und Fähigkeiten werden nämlich nicht allein durch das passive Konsumieren von Informationen vermittelt, sondern durch das persönliche Lernen von und mit Menschen.
Was bedeutet Erfolg in der Ausbildung eigentlich?
Bevor wir tiefer einsteigen und darüber sprechen, welches die Kernfaktoren für den Erfolg von Ausbildung sind, ist es wichtig, einen Schritt zurück zu gehen und erst einmal zu definieren, was Erfolg in diesem Kontext eigentlich bedeutet.
Beispielsweise könnte für Unternehmen eine Ausbildung dann als erfolgreich bezeichnet werden, wenn…
…Azubis übernommen werden können und wollen:.Nach der Ausbildung sollten die jungen Fachkräfte schließlich sowohl fachlich kompetent als auch kulturell ins Unternehmen integriert sein.
…langfristige Bindung gelingt. Idealerweise bleiben die ausgebildeten Fachkräfte motiviert und engagiert im Unternehmen.
Erfolgreiche Ausbildung ist also nicht nur die Vermittlung von Wissen und Fähigkeiten, sondern auch die Entwicklung einer vertrauensvollen Beziehung zwischen Unternehmen und Azubi – und genau das kann keine Technologie ersetzen.
Die drei großen Vorteile der Ausbildung von Mensch zu Mensch
Die Ausbildung ist im Kern eine menschliche Erfahrung. Es geht darum, Fähigkeiten und Wissen von einem Menschen an einen anderen Menschen weiterzugeben. Dieser persönliche Austausch ist der Schlüssel zu nachhaltigem Lernen und zu einer langfristigen Bindung. Er bringt gleich drei große Vorteile mit:
- Individuelle Förderung: Jeder Azubi verfügt über unterschiedliche Stärken, Schwächen und Lernstile. Nur ein Mensch kann flexibel auf diese Unterschiede eingehen und die jungen Menschen individuell fördern. Eine App kann Inhalte personalisieren, aber sie kann keine echte Empathie oder ein motivierendes Gespräch bieten.
- Beziehungsaufbau: Ein guter Ausbilder ist mehr als nur eine Lehrkraft. Er ist Mentor, Vorbild und manchmal auch ein moderner Lernprozessbegleiter. Diese Beziehung schafft Vertrauen, was wiederum Motivation und Engagement fördert.
- Wertevermittlung: Neben fachlichen Fähigkeiten geht es in der Ausbildung auch um die Vermittlung von Werten wie Teamarbeit, Zuverlässigkeit und Kundenorientierung. Solche „soft skills“ werden nicht in Apps, sondern durch das Beobachten und Nachahmen menschlicher Vorbilder erlernt.
Moderne Ausbilder sind mehr als reine Wissensvermittler
In einer Zeit, in der viele Unternehmen mit Fachkräftemangel zu kämpfen haben, wird die Rolle der Ausbilder immer wichtiger. Sie sind der Dreh- und Angelpunkt einer erfolgreichen Ausbildung. Natürlich muss eine solide fachliche Basis vorhanden sein. Doch das allein reicht nicht aus.
Ausbilder müssen auch in der Lage dazu sein, komplexe Inhalte verständlich zu vermitteln und gleichzeitig auf die Bedürfnisse der Azubis einzugehen. Hierfür brauchen sie die entsprechende Empathie, aber auch Geduld, denn nicht alle Azubis lernen im gleichen Tempo, weshalb es unabdingbar ist, die einzelnen Lernprozesse individuell zu begleiten.
Wer hierbei selbst für sein Fach brennt, der kann diese Leidenschaft auch auf andere übertragen. Ein guter Ausbilder sollte daher auch selbst ausreichend motiviert sein und in der verantwortungsvollen Aufgabe, junge Menschen auszubilden, seine Berufung gefunden haben.
Der Erfolg von Ausbildung hängt auch von den Ausbildern ab
Wenn wir den Menschen als Kernfaktor für den Erfolg von Ausbildung sehen, dann ergibt sich daraus die Verantwortung der Unternehmen, ein Umfeld zu schaffen, das genau diesen Ansatz fördert. Das bedeutet, dass Ausbilder entsprechend geschult werden sollten. In Mode ist das lebenslange Lernen, das nicht etwa mit der bestandenen Ausbildereignungsprüfung endet, sondern nie aufhört, weshalb auch Weiterbildungen für Ausbilder so wichtig sind. Und zwar nicht nur in fachlichen Themen, sondern gerade auch bei sozialen und pädagogischen Kompetenzen.
Unternehmen müssen aber auch sicherstellen, dass die Ausbilder ausreichend Freiraum haben, um sich intensiv genug mit den Azubis auseinandersetzen zu können. Wenn Ausbilder zu sehr ins Tagesgeschäft eingebunden sind und neben der Ausbildung zu viele andere Arbeiten zu erledigen haben, sind die Leidtragenden immer die Azubis.
Betriebe können und sollten aber auch ganz allgemein menschliche Werte fördern. Beispielsweise, indem eine Unternehmenskultur geschaffen wird, die auf Vertrauen, Offenheit und Respekt basiert, was nicht nur zwischen Ausbildern und Azubis, sondern auch zwischen Führungskraft und einfachem Angestellten vorgelegt wird. Nur in einem solchen Umfeld kann menschliche Ausbildung schließlich wirklich gelingen.
Die Zukunft der Ausbildung: Mensch und Technik im Gleichgewicht
Technologie wird auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen – und das ist auch gut so. Sie kann Prozesse erleichtern, den Zugang zu Wissen verbessern und neue Lernmethoden ermöglichen. Doch sie sollte nie den Menschen ersetzen, sondern immer als Ergänzung gesehen werden.
Der Kernfaktor für den Erfolg von Ausbildung ist und bleibt der Mensch. Es ist die Fähigkeit, Wissen und Werte durch persönliche Interaktion weiterzugeben. Es ist die Kunst, aus jungen Menschen motivierte und kompetente Fachkräfte zu formen. Und es ist die Bereitschaft, in Beziehungen zu investieren, die weit über die Ausbildungszeit hinaus Bestand haben.
Fazit: Der Mensch macht den Unterschied
Am Ende ist es nicht die Technologie, die Ausbildung erfolgreich macht, sondern die Menschen dahinter. Eine gute Ausbildung entsteht durch das Engagement, die Leidenschaft und die Kompetenz von Ausbildern, die ihre Azubis nicht nur fachlich, sondern auch menschlich fördern.
Wenn Unternehmen dies erkennen und gezielt in ihre Ausbilder und eine wertschätzende Unternehmenskultur investieren, dann werden sie nicht nur erfolgreicher ausbilden, sondern auch langfristig motivierte und engagierte Fachkräfte gewinnen. Stichwort: Ausbilden für den Eigenbedarf.
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Um zukünftig keine Live-Webinare mehr zu verpassen, empfehlen wir Dir, einfach regelmäßig auf unserer Website ausbilderschein24.de reinzuschauen. Wir freuen uns auf Dich und wünschen Dir ein positives Arbeitsklima sowie eine starke Bindung zwischen Ausbilder und Azubi – zwischen Mensch und Mensch.