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Zielvereinbarungen mit Azubis – mehr als nur ein Jahresgespräch

Zielvereinbarungen mit Azubis sind ein unterschätztes, aber mächtiges Werkzeug in der Ausbildungspraxis. Wer denkt, es gehe dabei nur um ein notgedrungenes Jahresgespräch mit ein paar Floskeln auf Papier, der verpasst die eigentliche Chance dahinter. Zielvereinbarungen sind nämlich der Schlüssel schlechthin zu echter Entwicklung, Motivation und Selbstverantwortung.

In diesem Beitrag erfährst Du, warum Zielvereinbarungen mit Azubis mehr Struktur und Klarheit in den Ausbildungsalltag bringen, wie Du sie gemeinsam mit Deinen Azubis formulierst, sinnvoll einsetzt und langfristig begleitest. Wir schauen uns konkrete Beispiele an, sprechen über häufige Stolperfallen und zeigen, wie Du aus Zielgesprächen echte Coaching-Momente machst.

Warum Zielvereinbarungen mit Azubis so wichtig sind

Ziele geben Orientierung. Besonders für junge Menschen, die neu in der Arbeitswelt sind, schaffen sie Klarheit: Was wird von mir erwartet? Was möchte ich erreichen? Wo stehe ich aktuell?

Zielvereinbarungen mit Azubis helfen dabei, diese Fragen zu beantworten und Entwicklungsschritte sichtbar zu machen. Dabei geht es nicht ausschließlich um Leistung oder messbare Ergebnisse. Auch die Entwicklung von Soft Skills, der Aufbau von Verantwortungsbewusstsein oder der Umgang mit Feedback lassen sich in Form von Zielen formulieren.

Wenn Zielvereinbarungen in der Ausbildung konsequent angewendet werden, entsteht ein transparenter Rahmen, in dem sich Azubis sicher bewegen können. Sie wissen, woran sie sind, was als nächstes kommt und worauf sie hinarbeiten. Gleichzeitig entsteht eine Kultur des Dialogs: Du als Ausbilder gibst nicht nur Anweisungen, sondern begleitest, strukturierst und unterstützt.

Zielvereinbarungen mit Azubis - gemeinsam formulieren
© Monkey Business, Fotolia.de

Zielvereinbarungen mit Azubis: Wann und wie beginnen?

Der ideale Zeitpunkt für die erste Zielvereinbarung ist der Ausbildungsstart. Denn genau hier ist das Bedürfnis nach Orientierung am größten. Gemeinsam mit dem Azubi formulierst Du erste Ziele, die sich auf das Verhalten, das Lernen und erste fachliche Kompetenzen beziehen. Das können beispielsweise erste Zielsetzungen sein, die darauf abzielen, dass der Azubi Verantwortung für seine Aufgaben übernimmt, aktiv Fragen stellt oder sich mit bestimmten Arbeitsabläufen vertraut macht.

Ein Ziel könnte lauten: „Ich erledige alle mir übertragenen Aufgaben gewissenhaft und termingerecht.“ Oder: „Ich lerne die Abläufe im Bereich Wareneingang kennen und kann sie erklären.“ Auch kommunikative Ziele sind möglich, wie etwa: „Ich frage aktiv nach, wenn ich etwas nicht verstehe.“

Entscheidend ist, dass die Ziele klar, erreichbar und messbar sind. Du solltest darauf achten, dass die Formulierungen nicht zu abstrakt oder vage bleiben. Hilfreich ist hier die bekannte SMART-Formel: Ziele sollten spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert sein – eben smart. Auf diese Weise wissen beide Seiten, worauf sie sich eingelassen haben.

Azubi Ziele formulieren: So wird es greifbar

Viele junge Menschen haben noch nie in ihrem Leben ein formales Ziel definiert. Der Umgang mit Selbstreflexion, das Formulieren von Entwicklungsschritten oder das Einschätzen der eigenen Kompetenzen ist ihnen oft fremd. Umso wichtiger ist es, dass Du bei der Zielfindung unterstützend wirkst, ohne das Ruder komplett zu übernehmen.

Sprich hierzu in einer möglichst einfachen und alltagsnahen Sprache und vermeide Fachchinesisch. Wenn ein Azubi sagt, er wolle sich „verbessern“, solltest Du gemeinsam hinterfragen: In welchem Bereich genau? Was bedeutet „besser“? Was wäre ein konkretes Ergebnis?

Ein typisches Beispiel für konkretere Ziele: Statt „Ich will mich mehr einbringen“ könnte das Ziel lauten: „Ich bringe in den nächsten zwei Teammeetings jeweils mindestens einen Vorschlag zur Optimierung von Arbeitsabläufen ein.“ Das ist konkret, nachvollziehbar und gibt dem Azubi einen klaren Rahmen. Auch ein Ziel wie „Ich fertige Arbeitsprotokolle ab sofort ohne Rechtschreibfehler an“ ist viel greifbarer als „Ich will mich verbessern.“

Zielvereinbarungen mit Azubis - schriftlich festhalten
© pressmaster, Fotolia.de

Zielvereinbarungen mit Azubis als Teil des Entwicklungsgesprächs

Zielvereinbarungen entfalten ihre volle Wirkung nur dann, wenn sie regelmäßig überprüft und angepasst werden. Hier kommt das Entwicklungsgespräch ins Spiel. Es bietet den strukturierten Rahmen, um Fortschritte zu analysieren, Herausforderungen zu thematisieren und neue Ziele zu definieren.

Ein Entwicklungsgespräch sollte mindestens alle sechs Monate stattfinden, besser noch quartalsweise. In diesem Gespräch reflektiert Ihr gemeinsam, was gut gelaufen ist, wo es Schwierigkeiten gab und welche Entwicklungsschritte sich daraus ableiten lassen. Wichtig ist dabei die Dialogorientierung: Das Gespräch ist keine Bewertungssitzung, sondern ein partnerschaftlicher Austausch. Ließ hierzu gerne auch im verlinkten Beitrag nach, wie Du die Kommunikation mit Auszubildenden verbessern kannst.

Fragen, die zum absoluten Gamechanger werden können und dazu führen, dass der Azubi sich ernst genommen fühlt, lauten beispielsweise:

  • „Was hat Dir bei der Zielerreichung geholfen?“
  • „Wo bist Du ins Straucheln geraten?“
  • „Was brauchst Du, um das Ziel beim nächsten Mal zu schaffen?“

Zielvereinbarungen mit Azubis: Was tun bei Nichterreichung?

Nicht alle gesetzten Ziele sind immer erreichbar. Gerade in der Ausbildung ist das normal und sogar erwartbar. Schließlich befinden sich Azubis in einem intensiven Lernprozess, der nicht immer linear verläuft. Viel entscheidender als das Erreichen jedes einzelnen Ziels ist der Umgang mit dem Scheitern.

Wenn ein Ziel nicht erreicht wurde, gilt es zunächst zu analysieren: Was waren die Gründe? War das Ziel zu ambitioniert? Gab es externe Hindernisse? Hat die Motivation gefehlt oder die Unterstützung? All diese Fragen helfen, die Situation zu verstehen und daraus zu lernen.

Wichtig ist, dass Du nicht mit Strafe oder Enttäuschung reagierst, sondern konstruktiv bleibst. Formuliere gemeinsam mit dem Azubi neue, kleinere Zwischenschritte. Vielleicht war das Ziel einfach zu groß oder zu vage. Durch eine Neujustierung kann Motivation wiederhergestellt und ein neuer Anlauf genommen werden. Zielvereinbarungen sollen fordern, aber nicht überfordern.

Zielvereinbarungen mit Azubis - wichtig für die Entwicklung
© contrastwerkstatt, Fotolia.de

Wieso Zielvereinbarungen immer schriftlich festgehalten werden sollten

Ein Ziel ist nur dann verbindlich, wenn es dokumentiert ist. Daher empfiehlt es sich, Zielvereinbarungen immer schriftlich festzuhalten. Das muss kein aufwendiger Verwaltungsakt sein. Ein einfaches Formular oder eine digitale Vorlage reichen völlig aus.

Wichtige Bestandteile sind: eine kurze Beschreibung der Ausgangssituation, das konkret formulierte Ziel mit Zeitrahmen, die geplanten Schritte zur Zielerreichung, die Verantwortlichkeiten (also: Wer macht was?) und ein Termin für das nächste Entwicklungsgespräch. Diese Dokumentation ist nicht nur für die Nachverfolgung wichtig, sondern signalisiert auch dem Azubi, dass seine Entwicklung systematisch begleitet wird.

Zielvereinbarungen mit Azubis und die Rolle des Ausbilders

Du als Ausbilder bist der Coach im Zielprozess. Deine Rolle ist nicht, die Ziele einfach vorzusetzen, sondern gemeinsam zu entwickeln. Du bereitest das Gespräch gut vor, bringst Beobachtungen und Feedback ein, stellst offene Fragen und hilfst Deinem Azubi dabei, realistische und motivierende Ziele zu finden.

Gleichzeitig sorgst Du dafür, dass die Rahmenbedingungen stimmen: Zeit für Gespräche, ein geschützter Raum für Reflexion, Offenheit für Kritik und Unterstützung bei der Umsetzung. Diese Haltung ist entscheidend. Zielvereinbarungen funktionieren nur, wenn sie auf Vertrauen beruhen. Der Azubi muss spüren, dass es hier nicht um Kontrolle, sondern um Förderung geht.

Zielvereinbarungen mit Azubis in der Praxis: Ein Beispiel

Stell Dir vor, ein Auszubildender ist im zweiten Lehrjahr und hat Schwierigkeiten, im direkten Kundenkontakt sicher aufzutreten. Du beobachtest Zurückhaltung, zögerliches Verhalten und Unsicherheiten im Gespräch. Im nächsten Entwicklungsgespräch thematisiert Ihr diese Beobachtungen offen und formuliert ein gemeinsames Ziel: „Ich führe bis zum nächsten Entwicklungsgespräch mindestens fünf Kundengespräche eigenständig durch.“

Um dieses Ziel zu erreichen, vereinbart Ihr bestimmte Unterstützungsmaßnahmen. Du bietest beispielsweise ein Rollenspiel-Coaching an, bei dem typische Situationen geübt werden. Außerdem vollzieht Ihr nach jedem Gespräch ein kurzes Feedbackgespräch, um Fortschritte und Unsicherheiten zu reflektieren. Beim nächsten Entwicklungsgespräch zieht Ihr gemeinsam Bilanz: Was hat sich verbessert? Was ist noch schwierig? Wie geht es weiter?

Solche praxisnahen Beispiele zeigen, wie Zielvereinbarungen konkret gelebt werden können. Sie machen Entwicklung sichtbar und strukturieren den Ausbildungsalltag sinnvoll.

Zielvereinbarungen mit Azubis - neue Ziele
© Sergey Nivens, Fotolia.de

Zielvereinbarungen mit Azubis digital begleiten

Vielleicht nutzt Du ja bereits im Zuge Deiner bestehenden Dokumentationspflichten in der Ausbildung bereits digitale Tools. Immer mehr Betriebe setzen schließlich bereits auf digitale Lösungen, um Zielvereinbarungen mit Azubis effizienter zu gestalten. Tools wie digitale Ausbildungspläne oder spezielle Ausbildungsplattformen ermöglichen es, Ziele zentral zu dokumentieren, Fortschritte nachzuverfolgen und Erinnerungen an Gesprächstermine automatisiert zu versenden.

Das ist besonders in größeren Ausbildungsbetrieben ein Vorteil, weil es für Transparenz und Vergleichbarkeit sorgt. Gleichzeitig darf die Technik das Zwischenmenschliche nicht ersetzen. Zielvereinbarungen leben vom Gespräch, vom Dialog, vom echten Interesse an der Entwicklung des Azubis. Digitale Tools können diesen Prozess unterstützen, aber sie können ihn nicht ersetzen.

Fazit: Zielvereinbarungen mit Azubis machen Ausbildung besser

Im vorliegenden Blogbeitrag haben wir Dir gezeigt, dass Zielvereinbarungen mit Azubis weit mehr sind als ein organisatorisches Muss. Sie sind ein wirkungsvolles Werkzeug, um Ausbildung aktiv zu gestalten. Wenn Du sie klug einsetzt, schaffst Du klare Strukturen, unterstützt individuelle Entwicklung und ermöglichst echte Selbstwirksamkeit für Deine Azubis.

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