„Was ist Persönlichkeitsentwicklung?“, lautet eine Frage, die sich moderne Ausbilder vielleicht mal von ihren Azubis anhören müssen. Auch wenn solche Rückfragen aber niemals auftreten, schadet es nicht, eine Antwort darauf parat zu haben. Schließlich ist Persönlichkeitsentwicklung eng mit dem Konzept der Ausbildung verwandt.
Einerseits tritt der Ausbilder nämlich immer auch als eine Art Entwicklungshelfer der Persönlichkeiten seiner Azubis auf. Und andererseits muss auch der Ausbilder selbst einen Reifeprozess durchlaufen, der keineswegs mit dem Erwerb des Ausbilderscheins endet. Egal, wie ein Ausbilder nämlich ist: Dazulernen kann man immer.
In unserem heutigen Blogbeitrag wollen wir dabei den Fokus auf die Frage „Was ist Persönlichkeitsentwicklung?“ legen. Wir liefern hierzu einerseits ein paar Interpretationen und gehen auf wichtige Konzepte ein. Andererseits wollen wir aber gerade auch die Bedeutung von Persönlichkeitsentwicklung in der Arbeits-, bzw. Ausbildungswelt betrachten. Abschließend haben wir für Dich außerdem noch sieben Tipps für die Persönlichkeitsentwicklung gesammelt.
Was ist Persönlichkeitsentwicklung überhaupt? Definition & Erklärung
Um eine Definition zur Persönlichkeitsentwicklung zu liefern, muss zunächst der Begriff der Persönlichkeit erschlossen werden. Weil die Persönlichkeit aber einer der zentralsten Begriffe der Psychologie ist, gibt es derartig viele Definitionsansätze hierzu, dass aus dem Thema ganz schnell mehrere Dutzend eigenständiger Blogbeiträge werden könnten. Daher möchten wir an dieser Stelle auf die grundsätzliche Schnittmenge blicken, ohne dabei einen Anspruch auf Vollständigkeit oder Präzision zu erwecken.
Die meisten Definitionen stimmen darin überein, dass die Persönlichkeit die Gesamtheit der persönlichen Eigenschaften eines Menschen beschreibt. Seien das charakteristische Eigenschaften oder individuelle. Kennzeichnend für die Persönlichkeit ist außerdem, dass diese persönlichen Eigenschaften nicht in Stein gemeißelt sind, sondern äußeren und inneren Einflüssen unterliegen. Sie befinden sich also im Wandel.
Und genau hier ist auch die Brücke zur Persönlichkeitsentwicklung, in der es darum geht, im ersten Schritt einen konkreten und ungefilterten Blick auf sich selbst und seine eigenen Eigenschaften zu werfen. Im zweiten Schritt soll das, was hierbei vorgefunden wird, dann entwickelt werden. Sprich: Es geht darum, Stärken zu verfeinern und an Schwächen zu arbeiten. Persönlichkeitsentwicklung will uns also dabei helfen, offener, ressourcenorientierter, flexibler, robuster, resilienter und letztlich auch glücklicher und erfüllter zu sein.
Was ist Persönlichkeitsentwicklung im Kontext der Ausbildung und beruflichen Laufbahn?
Im beruflichen Kontext geht es folgerichtig darum, durch die stete Arbeit an sich selbst mehr Erfolg zu haben. Wichtig ist auch hier die Bestandsaufnahme. Was klappt bereits gut und lässt sich ggf. perfektionieren? Wo liegen meine Defizite? Stehen sie meinem beruflichen Vorankommen im Weg? Und wenn ja: Wie kann ich meine Defizite ausmerzen?
Für eine solche Form der Selbstreflexion bedarf es eines messerscharfen Blicks. Oft kann ein entsprechender Impuls auch von außen kommen. Umso wichtiger ist ein vertrauensvoller Austausch. Wer seinem Azubi richtig Feedback geben kann, der kann den Stein möglicherweise ins Rollen bringen. Zur Rolle als Ausbilder gehört es schließlich auch, als Mentor zu fungieren. Zwar kann ein Ausbilder natürlich nicht die Aufgabe eines Persönlichkeitscoachs erfüllen. Als zugewandte und empathische Coachingfigur auftreten, kann ein Ausbilder aber sehr wohl. Und wenn nicht, ist möglicherweise genau das ein Defizit des Ausbilders, das sich mit entsprechender Arbeit in puncto Persönlichkeitsentwicklung in den Griff bekommen lässt.
Die wichtigsten Konzepte der Persönlichkeitsentwicklung
Persönlichkeitsentwicklung ist ein komplexes Konzept, das es ermöglicht, die eigenen Fähigkeiten und Schwächen zu erkennen und zu verstehen, wie sie sich auf das eigene Verhalten und die eigene Wahrnehmung auswirken. Um erfolgreich zu sein, ist es wichtig, sich selbst und andere zu verstehen und die eigenen Fähigkeiten stetig weiterzuentwickeln.
Hierfür gibt es eine ganze Reihe von interessanten Ansätzen. Je nach dahinterstehender Theorie eignen sie sich für manche Menschen besser als für andere, wobei hier wiederum oftmals menschliche Typologien greifen. Seien das die Temperamente nach Hippokrates, die Kindheitstypen nach Künkel oder auch die Persönlichkeitstypen nach Cloninger.
Eine Reihe von konkreten Konzepten, die wir insbesondere beim Zusammenspiel von Persönlichkeitsentwicklung und Ausbildung für wichtig erachten, stellen wir in den kommenden Wochen und Monaten noch auf unserem Blog vor.
Die Bedeutung der Persönlichkeitsentwicklung in der heutigen Arbeitswelt
Reife, bzw. gereifte Persönlichkeiten zeichnen sich dadurch aus, dass sie viele Eigenschaften mitbringen, die fürs Berufsleben wichtig sind. Ein paar Beispiele:
- Lösungsorientierung statt Problemorientierung
- Disziplin und Durchhaltevermögen
- Mentale Stärke
- Offene Fehlerkultur
- Zeitmanagement und Flexibilität
- Aufgeschlossenheit und Offenheit
- Hohe Lebenszufriedenheit
All das sind Eigenschaften, die einer Karriere zumeist weitaus förderlicher sind als einfach nur kognitives Wissen. Folgerichtig hat Persönlichkeitsentwicklung in der heutigen Arbeitswelt einen extrem hohen Stellenwert. Nicht selten führt Persönlichkeitsentwicklung im Beruf außerdem dazu, dass Mitarbeiter mit Führungsverantwortung weitere Mitarbeiter positiv „anstecken“.
7 Tipps für gelungene Persönlichkeitsentwicklung
Nachdem die Frage „Was ist Persönlichkeitsentwicklung“ geklärt ist, wollen wir abschließend noch darauf eingehen, wie Persönlichkeitsentwicklung gelingt. Als ganz wichtige Basis dafür ist die innere Bereitschaft zur Arbeit an sich selbst zu nennen. Wer gar nicht daran interessiert ist, Fortschritte zu machen oder sich zu verbessern, der blockiert logischerweise jedwede Entwicklung.
Wer hingegen bereit dazu ist, die „Extrameile“ zu gehen und das Maximum aus sich selbst herauszukitzeln, der findet hier noch sieben wertvolle Impulse:
- Akzeptiere Deine Schwächen! Du kannst nicht jeden Bereich perfektionieren. Stehen manche Deiner Schwächen Deinen Stärken jedoch nicht im Weg, so akzeptiere Sie einfach als Teil von Dir!
- Vertraue auf Deine Stärken! Analog dazu ist es umso wichtiger, dass Du Dir bewusst machst, was Du gut kannst. Die schönste Rose ist nicht die mit den wenigsten Dornen, sondern die mit den schönsten Blüten.
- Sei offen für Neues! Du kannst von jedem Menschen und in jeder Situation etwas lernen. Auch von Deinen Azubis. Sei stets offen dafür!
- Übernimm die Verantwortung! Suche bei Fehlern die Schuld nicht irgendwo anders oder schieb Unangenehmes auf die lange Bank! Wer Verantwortung übernimmt, lernt aus Rückschlägen und Fehlern und kommt voran.
- Nimmt Dir Zeit für Selbstreflexion! Nur weil die „Bestandsaufnahme“ Deiner Eigenschaften ganz am Anfang stehen soll, heißt das nicht, dass sie damit abgeschlossen ist. Hinterfrage Dich regelmäßig und nimm Dir auch die nötige Zeit dafür!
- Bleib am Ball und mach notfalls kleine Schritte! Du willst an einer bestimmten Stärke oder Schwäche arbeiten, erzielst aber nicht sofort große Fortschritte? Das gehört dazu. Bleib einfach weiter am Ball und mach notfalls kleine Schritte! Jeder Schritt bringt Dich näher ans Ziel.
- Hol Dir Hilfe! Last, but not least, kann manchmal ein Impuls von außen genau das sein, was Du brauchst. Sich Hilfe zu suchen, ist kein Zeichen von Schwäche, sondern vielmehr von Stärke.
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