Azubi Recruiting wird heutzutage immer wichtiger. In etlichen Branchen kommen schließlich zwei freie Ausbildungsplätze auf einen Azubi. Das bedeutet, dass die meisten Unternehmen nicht etwa aus mehreren Azubis auswählen können, sondern froh sein müssen, wenn die jungen Menschen sich für diese Ausbildungsstelle entscheiden und nicht für einen anderen Betrieb.
Natürlich ergibt es aber wenig Sinn, die freien Ausbildungsplätze um jeden Preis zu besetzen – und sei es mit Azubis, mit deren Einstellung eigentlich bereits Bauchschmerzen einhergehen. Umso wichtiger ist es, als Betrieb alle Hebel in Bewegung zu setzen, um nicht nur quantitativ möglichst viele Bewerbungen zu erhalten, sondern auch qualitativ die bestmöglichen Azubis zu erreichen. Gezieltes Azubi Recruiting ist hierbei ein sehr wichtiger Schritt.
Im vorliegenden Blogbeitrag gehen wir darauf ein, wie Azubi Recruiting funktioniert und wie es Dir dabei hilft, garantiert den richtigen Azubi für Deine offenen Stellen zu finden. Hierzu haben wir auch eine Reihe von Tipps für Dich zusammengetragen, nach denen Du und Dein Unternehmen handeln können, um möglichst interessant für potenzielle Azubis zu sein.
Was ist Azubi Recruiting? Definition und begriffliche Einordnung
Recruiting ist im Allgemeinen ein wesentlicher Bestandteil des Human Resources Managements (zu Deutsch: Personalwesen). Es geht darum, neues Personal, bzw. neue Mitarbeiter für das Unternehmen zu gewinnen, sprich zu rekrutieren, woher sich der Begriff auch ableitet. Azubi Recruiting bezieht sich somit darauf, ganz explizit neue Azubis anzuwerben.
Wichtig ist, dass Recruiting ein durchaus weit gefasster Begriff ist. Mitnichten geht es hier ausschließlich um die Suche nach geeigneten Kandidaten für freie Ausbildungsplätze. Vielmehr gehört zum Recruiting im allerersten Schritt immer auch eine Bedarfsanalyse. Will heißen: Zunächst gilt es zu erfassen, wie hoch der Bedarf des Unternehmens an Azubis nicht nur im Hier und Jetzt, sondern auch in den kommenden Jahren ist.
Zum Recruiting gehört außerdem das Erstellen einer aussagekräftigen Stellenanzeige, das Verteilen dieser Stellenanzeige in diversen Kanälen (online und ggf. auch offline) sowie die Durchführung des Bewerbungsverfahrens. Last, but not least, endet das Azubi Recruiting nicht damit, dass die Bewerbungen eingehen. Auch eine Bewertung der Bewerbungen sowie die Durchführung von Vorstellungsgesprächen ist Bestandteil des Recruitings. Ob hierbei übrigens auch extravangante Herangehensweisen wie beispielsweise das Assessment Center für Azubis sinnvoll oder übers Ziel hinausgeschossen sind, besprechen wir im verlinkten Beitrag.
Warum Azubi Recruiting heutzutage immer wichtiger wird
Eingangs haben wir das größte Pro-Argument für Azubi Recruiting bereits angedeutet: Auf eine freie Ausbildungsstelle kommen in den meisten Branchen nicht etwa zwei, drei oder vier Bewerber, sondern ein Azubi kann vielmehr zwischen zwei Ausbildungsstellen auswählen. Oder anders ausgedrückt: Statistisch betrachtet gehen in einigen Branchen gerade einmal 0,5 Bewerbungen pro ausgeschriebener Stelle ein.
Hierbei ist übrigens noch nicht die Rede von qualifizierten Bewerbungen. Üblicherweise muss nämlich ein gewisser Prozentsatz an eingehenden Bewerbungen direkt aussortiert werden, weil bestimmte Voraussetzungen nicht erfüllt sind.
Wer also nicht nur die offenen Ausbildungsstellen besetzen möchte, sondern auch qualifizierte Azubis für sein Unternehmen gewinnen möchte, der kommt nicht um gutes Azubi Recruiting herum.
5 Bausteine für erfolgreiches Azubi Recruiting
Erfolgreiches Azubi Recruiting zeichnet sich durch verschiedene Bausteine aus, die erst in der Summe dafür sorgen, dass talentierte, qualifizierte und motivierte Azubis auch wirklich den Schritt gehen, sich in Deinem Unternehmen für eine freie Stelle zu bewerben. Im zweiten Teil dieses Blogbeitrags möchten wir Dir deshalb gerne noch fünf solcher Bausteine vorstellen.
- Klare Kommunikation
- Außendarstellung des Unternehmens
- Umfangreiche Präsenz
- Transparente und innovative Prozesse
- Einbindung von Mitarbeitern und Bewerbern
1. Klare Kommunikation als A und O beim Azubi Recruiting
Allen voran ist es wichtig, dass alle Informationen klar kommuniziert werden. Das umfasst insbesondere die Stellenanzeigen, die präzise auf die Zielgruppe – sprich die potenziellen Azubis – abgestimmt sein sollten. Natürlich sind Aspekte wie die Vergütung den jungen Menschen wichtig. Wie wir aber bereits im Blogbeitrag darüber, was Azubis wirklich motiviert, zeigen, sind Punkte wie „faire Vergütung“ keine übermäßig überzeugenden Bereiche einer Stellenanzeige.
Vielmehr solltest Du ein realistisches Bild der Ausbildung vermitteln. Hierzu sollten alle Anforderungen an die Azubis und deren zukünftige Aufgaben klar beschrieben werden.
2. Zum Azubi Recruiting gehört auch eine positive Außendarstellung
Wer die Führungskräfte von Morgen selber ausbilden möchte, der muss auch etwas zu bieten haben. Umso zielführender ist es, sich als Unternehmen zu positionieren, das als attraktiver Arbeitgeber für junge Talente gilt. Dabei muss es nicht zwangsläufig gleich das Homeoffice für Azubis sein. Eine gesunde Work-Life-Balance Deiner Azubis solltest Du jedoch trotzdem im Blick haben.
Stimmig sind außerdem klare Werte, die sich mit den Idealen von jungen Menschen decken, ausreichend vorhandene Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten, der Einsatz von innovativen Technologien und langfristig betrachtet auch flexible Arbeitsbedingungen. Erst danach können etwaige Bonussysteme oder auch langfristige Benefits und Zusatzleistungen für den Unterschied sorgen.
3. Präsenz zeigen – online und offline
Wenn Du die Crème de la Crème auf Deine freien Ausbildungsplätze aufmerksam machen möchtest, dann ist eine optimale Online-Präsenz nahezu unabdingbar. Nicht nur sollte Deine Website ein gutes Bild des Unternehmens zeichnen, sondern auch in Social-Media-Kanälen empfiehlt es sich, mit zielgruppengerechtem Online-Marketing auf sich aufmerksam zu machen.
Allerdings kannst Du beim Azubi Recruiting auch offline einiges an Wettbewerbsvorteilen sammeln. Beispielsweise, indem Du auf Karrieremessen oder Veranstaltungen zur beruflichen Orientierung vertreten bist, wo Du mit jungen Menschen direkt in den Dialog treten kannst. Auch könntest Du Informationsveranstaltungen in Schulen anbieten. Hierbei empfiehlt es sich für regional eingebundene Unternehmen sowieso, langfristige Beziehungen zu Schulen und anderen Bildungseinrichtungen aufzubauen und zu pflegen.
4. Azubi Recruiting sollte transparent und innovativ sein
Je kleiner die Hürde ist, desto mehr Bewerbungen wirst Du letztlich auch erhalten. Entsprechend transparent sollte die Bewerbung auf Deine freien Stellen auch sein. Sorge dafür, dass Interessenten sich ggf. auch direkt mobil bewerben können oder zumindest erste Informationen erhalten. Halte darüber hinaus alle Bewerber während des gesamten Prozesses stets auf dem Laufenden, indem Du Informationen darüber rausgibst, wie der aktuelle Status Quo ist und was die nächsten Schritte sind.
Dabei gilt: Je innovativer der Bewerbungsprozess, desto interessanter ist es für viele Azubis. Sei es das bereits angesprochene Assessment Center oder seien es vergleichbare praxisnahe Aufgaben und Tests im Auswahlprozess, die Dir darüber hinaus auch direkt dabei helfen, die potenzielle Eignung der jungen Menschen einschätzen zu können. Natürlich sind auch Schnuppertage für beide Seiten eine tolle Sache, da so auch die Azubis direkt feststellen können, ob dieser Job auch in der Praxis so interessant ist, wie er sich auf dem Papier liest.
5. Wichtige Rückschlüsse für zukünftiges Azubi Recruiting durch Einbindung
Last, but not least, solltest Du Dir immer auch entsprechendes Feedback einholen, um Dein Azubi Recruiting kontinuierlich verbessern zu können. Frage daher bei Deinen Bewerbern immer freundlich nach, wie sie den Bewerbungsprozess fanden. Auch dann, wenn sie die Stelle nicht bekommen haben. Auf diese Weise fällt es Dir auch leichter, auf Veränderungen am Bewerbermarkt schneller und flexibler reagieren zu können.
Darüber hinaus kannst Du auch Mitarbeiter oder Azubis aus dem 2. oder 3. Lehrjahr in den Bewerbungsprozess einbinden. Für potenzielle Bewerber ist es womöglich sehr interessant, Erfahrungsberichte aus erster Hand zu hören, oder zu sehen, wie sich etwaige zukünftige Kollegen bereits mit dem Unternehmen identifizieren. Das setzt natürlich auch ein Stück weit voraus, dass Deine jetzigen Azubis berufliche Identität entwickeln. Wie das geht, erklären wir Dir im verlinkten Beitrag.
Azubi Recruiting: Das Fazit
Im vorliegenden Beitrag haben wir Dir gezeigt, weshalb Azubi Recruiting so wichtig ist. Wir haben außerdem eine Reihe von Tipps zusammengestellt, wie Du Dich und Dein Unternehmen besser positionierst, um nicht nur quantitativ, sondern vor allem qualitativ zukünftig deutlich bessere Bewerbungen von maximal qualifizierten Kandidaten zu erhalten.
Einen ganz wichtigen Aspekt haben wir jedoch nicht angesprochen, nämlich den, bzw. die Ausbilder in Deinem Unternehmen. Mit ihrer Qualität steht und fällt schließlich auch die Qualität der Azubis. Oder anders ausgedrückt: Wenn sich herumspricht, dass ein Ausbilder gar kein Händchen für seine Azubis hat (und das spricht sich im digitalen Zeitalter mit all seinen Jobbewertungsplattformen inzwischen rasend schnell herum), wird das ganz schnell zum großen Nachteil für Dich und Dein Unternehmen.
Umso wichtiger ist es, dass auch an der Weiterbildung der Ausbilder nicht gespart wird. Du bist selbst Ausbilder und möchtest wissen, wie Du noch besser auf Deine Azubis eingehst, bzw. wie Du zu einer noch besseren Version Deiner selbst wirst? Dann laden wir Dich abschließend noch dazu einladen, ab sofort regelmäßig auf unserer Website Ausbilderschein24 reinzuschauen!
Hier liefern wir Dir regelmäßige Blogbeiträge rund um die tägliche Arbeit mit Deinen Azubis, informieren aber auch über unsere beliebten und exklusiven Live-Webinare, in denen wir Dir wertvolle Tipps für Dein berufliches Vorankommen als Ausbilder liefern. Wir freuen uns auf Deinen Besuch!