Dass Azubis berufliche Identität entwickeln, bedeutet nicht nur, dass sie sich mit ihrem Beruf identifizieren, sondern auch in ihrer Ausbildung besonders engagiert sind. Umso erstrebenswerter ist es, als Ausbilder aktiv an der Identitätsentwicklung der Azubis mitzuwirken und diese positiv zu beeinflussen.
Als Ausbilder spielst Du eine entscheidende Rolle in der beruflichen Entwicklung der Auszubildenden. Du bist nicht nur für ihre fachliche Ausbildung verantwortlich. Auch die charakterliche Förderung von Azubis gehört zu Deinen Aufgaben. Und hierzu gehört auch, dass Azubis berufliche Identität entwickeln. Eine starke Identität ist schließlich ausschlaggebend für den Erfolg und die Zufriedenheit der Auszubildenden.
Aber was genau ist berufliche Identität? Wie verhält es sich allgemein mit dem Begriff der Identitätsentwicklung? Und noch viel komplexer: Welche Möglichkeiten hat ein Ausbilder, den Azubis bei diesem Prozess zu helfen? Im vorliegenden Artikel wollen wir auf diese Fragen eingehen. Wir haben außerdem ein paar praktische Tipps für Dich. Letztlich liegt es als Ausbilder schließlich auch in Deinen Händen, den Grundstein für die berufliche Zukunft der Azubis zu legen.
Begriffliche Einordnung und Definition von Identität und Identitätsentwicklung
Bevor wir tiefer in das Thema der Identitätsentwicklung eintauchen, ist es wichtig, die Begriffe Identität und Identitätsentwicklung zu definieren. Identität bezieht sich auf die einzigartigen Merkmale, Eigenschaften und Überzeugungen, die eine Person ausmachen und sie von anderen unterscheiden. Sie umfasst auch das persönliche Verständnis von sich selbst, das durch Erfahrungen, Beziehungen und die Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen geprägt wird.
Die Identitätsentwicklung ist hingegen ein lebenslanger Prozess, in dem Menschen ihre Identität entdecken, erforschen und definieren. Es beinhaltet die Auseinandersetzung mit verschiedenen Aspekten der eigenen Persönlichkeit. Beispielsweise Geschlecht, Kultur, Beruf und Interessen, und die Integration dieser Aspekte in ein kohärentes Selbstbild. Entsprechend verwandt ist die Identitätsentwicklung mit Persönlichkeitsentwicklung.
Welche Rolle nimmt bei Azubis berufliche Identität und Identitätsentwicklung ein?
Die berufliche Identität und Identitätsentwicklung spielt eine bedeutende Rolle bei Auszubildenden. Während ihrer Ausbildung befinden sie sich in einer Phase des Übergangs, in der sie ihre berufliche Identität herausbilden und entwickeln. Die berufliche Identität umfasst die Werte, Überzeugungen, Fähigkeiten und Ziele, die ein Auszubildender mit seiner beruflichen Tätigkeit verbindet. Es ist wichtig für Ausbilder, dieses Konzept zu verstehen, um ihre Azubis in ihrer beruflichen Entwicklung bestmöglich zu unterstützen.
Wie Azubis berufliche Identität durch motivierende Ausbilder entwickeln
Indem Ausbilder die Perspektive der Auszubildenden einnehmen und sich in ihre Lage versetzen, können sie besser verstehen, welche Herausforderungen und Bedürfnisse die Azubis haben. Dies ermöglicht den Ausbildern, ihre Azubis individuell zu fördern und ihnen dabei zu helfen, ihre berufliche Identität zu formen. Dazu gehört auch, ihre Interessen und Ziele zu berücksichtigen und ihnen Möglichkeiten zur Weiterentwicklung und Entfaltung zu bieten.
Die Ausbilder können dazu beitragen, dass die Azubis ein starkes Selbstvertrauen entwickeln und sich mit ihrer beruflichen Identität identifizieren. Das funktioniert in erster Linie durch eine zugewandte, empathische und motivierende Haltung. Durch regelmäßige Gespräche und Feedbacks können Ausbilder eine offene Kommunikation fördern und den Auszubildenden dabei helfen, ihre beruflichen Ziele zu definieren und anzustreben. Sieben Ideen, wie Du Azubis motivieren kannst, haben wir übrigens im verlinkten Beitrag zusammengetragen.
4 Tipps zur Förderung der beruflichen Identität von Azubis
Als Ausbilder ist es oft eine Herausforderung, nicht nur fachliche Fähigkeiten zu vermitteln, sondern auch die Entwicklung der beruflichen Identität der Azubis zu fördern. Denn nur wenn sich die Auszubildenden mit ihrem Beruf identifizieren, werden sie langfristig motiviert und erfolgreich sein.
Die berufliche Identität ist eng mit der Persönlichkeit verbunden – ein komplexes Thema, dem wir uns im Blogbeitrag zur Frage „Was ist Persönlichkeit?“ annähern. Identität und Persönlichkeit beeinflussen dabei maßgeblich das berufliche Selbstverständnis und die Motivation.
Im Folgenden haben wir vier Tipps für Dich, wie Du die berufliche Identität Ihrer Azubis stärkst. Lass uns gemeinsam daran arbeiten, dass Deine Auszubildenden nicht nur ihren Beruf, sondern auch sich selbst besser kennenlernen und entfalten können!
1. Klare Kommunikation
Es ist wichtig, dass Du regelmäßig mit allen Azubis über ihre beruflichen Ziele und Interessen sprichst. Gib ihnen Feedback zu ihren Stärken und ermutige sie, ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln.
Auch empfiehlt es sich, den Azubis vor Augen zu führen, dass auch ihr Beitrag zum Unternehmen wichtig ist und wie ihre Arbeit einen Mehrwert schafft. Weitere Beispiele für gute Kommunikation in der Ausbildung haben wir übrigens auch im verlinkten Artikel zusammengstellt.
2. Mentoring
Wenn Du Dich als Ausbilder als Mentor begreifst, kannst Du unter Umständen Coaching-Anlässe in der Ausbildung schaffen, die den Azubis bei ihrer Identitätsentwicklung nachhaltig helfen.
Unterstütze die jungen Menschen bei der Erkundung ihrer verschiedenen Aufgabenbereiche und fördere ihre beruflichen Interessen. Hierzu kannst Du auch Deine eigenen Erfahrungen teilen. Das gibt den Azubis die Möglichkeit, von Dir zu lernen. Von Deinen Erfolgen, aber auch von Deinen Fehlern.
3. Weiterbildungsmöglichkeiten
Azubis wollen nicht nur gefördert werden, sie wollen in der Regel auch gefordert werden. Und wenn ein besonders eifriger Azubi unterfordert ist, wirkt sich das nicht selten negativ auf die Entwicklung der beruflichen Identität aus.
Umso wichtiger ist es, dass Du als Ausbilder einen Blick dafür hast und Abhilfe schaffst. Das geht, indem Du den Azubis Möglichkeiten zur persönlichen Weiterbildung verschaffst. Das kann beispielsweise auch eine ohnehin schon innerhalb der Firma angesetzte Schulung sein, zu denen Du herausstechende Azubis kurzerhand dazu holst. Ganz nebenbei unterstützt Du diesen Azubi auf diese Weise auch bei der Planung seiner Karriere.
4. Networking
Auch Azubis müssen sich über kurz oder lang im Berufsfeld vernetzen. Netzwerke gehören schließlich maßgeblich zur Identitätsentwicklung dazu. Denn wer nicht den Blick von außen hat und sich selbst, bzw. die dahinterstehende Firma einzuordnen vermag, der wird bei der persönlichen Entwicklung irgendwann stagnieren.
Hilf Deinen Azubis daher, Kontakte zu knüpfen und sich zu vernetzen. Ermögliche ihnen den Austausch mit Experten und Fachleuten und biete ihnen die Möglichkeit, an branchenspezifischen Veranstaltungen oder Konferenzen teilzunehmen. Nicht selten profitiert letztlich auch die gesamte Firma davon, wenn der Azubi bereits früh ein breites Netzwerk aufgebaut hat und entsprechende Kontakte hat.
Damit Azubis berufliche Identität entwickeln, braucht es starke Ausbilder
In unserem Artikel haben wir aufgezeigt, wie wichtig es für Ausbilder ist, Azubis bei der Identitätsentwicklung zu unterstützen. Der Aufbau einer beruflichen Identität bei Azubis führt letztlich schließlich auch dazu, dass die Auszubildenden motivierter und erfolgreicher sind, wovon wiederum die gesamte Firma profitiert.
Um noch mehr über das Thema berufliche Identitätsentwicklung und Ausbilder-Azubi-Beziehungen zu erfahren, empfehlen wir auch eine entsprechende Weiterbildung für Ausbilder. Hierzu kannst Du übrigens auch auf den Seiten von Ausbilderschein24 reinschauen.
Hier findest Du nicht nur unseren höchst innovativen Vorbereitungskurs, der Dich mit Geschichten zum Ausbilderschein führt, sondern auch stete Denkanstöße in Form von Blogartikeln, Webinaren oder Kursen, die Deinen Horizont erweitern und Dich zu einer besseren Version Deiner selbst machen! Wir freuen uns auf Dich!
