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Ein Jahr Ausbildung während Corona – Zeit für ein Zwischenfazit

Ein Jahr Ausbildung während Corona wurde vor wenigen Woche erreicht.

Vor einem Jahr im März 2020 erfasste die Corona-Krise Deutschland und zog einen wochenlangen Lockdown hinter sich. Vielerorts beschleunigten sich Digitalisierungsprozesse. Das Homeoffice setzte sich zunehmend durch, obwohl es in der Ausbildung gewiss keine Dauerlösung ist.

Hinzu kommt, dass sich insbesondere im handwerklichen Bereich das Homeoffice in der Ausbildung schlicht und ergreifend nicht anbietet.

Im Herbst startete dann nach knapp drei Monaten der Lockerungen das Ausbildungsjahr 2020/21 im Zeichen von Corona. Bereits nach wenigen Wochen gingen so manche Regionen in Deutschland wieder in vereinzelte Lockdowns zurück. Im Winter zog dann die Regierung die Notbremse.

Inzwischen findet Ausbildung während Corona schon ein Jahr lang statt. Grund genug für mich, das Thema mal von den unterschiedlichsten Blickwinkeln her zu durchleuchten. Dabei möchte ich heute auch in die Zahlen zum neuen Ausbildungsjahr blicken.

Ausbildung während Corona finden – wie schwer war es tatsächlich?

Viele Unternehmen gerieten wegen des vor einem Jahr startenden Lockdowns zunehmend in wirtschaftliche Schieflage. Nicht überall kamen die Hilfsgelder rechtzeitig, bzw. überhaupt an. Für manche Branchen gab es sogar überhaupt keine Hilfen.

Die Konsequenz davon: Viele Betriebe planten, entweder gar nicht mehr auszubilden oder weniger neue Azubis für das Ausbildungsjahr 2020/21 zu nehmen.

Ausbildung während Corona - leere Büroräume
© Ljupco Smokovski, Fotolia.de

Aber was wurde tatsächlich aus diesem Vorsatz?

Wir haben in die offiziellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit geschaut.

Dort heißt es, dass grundsätzlich weiterhin mehr Ausbildungsstellen unbesetzt geblieben sind, als Bewerbungen eingingen.

Allerdings ist der Grund dafür nicht etwa, dass es nicht weniger Ausbildungsstellen gegeben hätte. Denn die Zahl der angebotenen Stellen ist tatsächlich erheblich zurückgegangen. Tatsächlich gingen allerdings parallel dazu auch deutlich weniger Bewerbungen ein.

Das Resultat: Ende September 2020 waren deutlich mehr Bewerber*innen unversorgt und dadurch sogar letztlich noch mehr Ausbildungsstellen unbesetzt als im Jahr davor.

Die Bundesagentur für Arbeit zieht in diesem Zusammenhang eine Parallele zum Tiefstand vom September 2009. Dem Jahr der Wirtschafts- und Finanzkrise.

Ist die Ausbildung während Corona weniger attraktiv?

Umso wichtiger ist es, zu verstehen, warum die Zahl eingehender Bewerbungen für Ausbildungsplätze von 2019 zu 2020 um sage und schreibe 9% sank (Zahl gemäß statista-Studie vom August 2020).

Eine mögliche Ursache dafür lautet, dass Menschen in Krisenzeiten zu möglichst viel Sicherheit tendieren. Und ein Studium gilt letztlich als deutlich krisensicherer als ein kleiner Betrieb vor Ort.

Nicht wenige Azubis, die sich die Frage nach Ausbildung oder Studium stellten, könnten sich also für Letztgenanntes entschieden haben. Aus dem einfachen Grund, da bei besonders kleinen Unternehmen möglicherweise die Angst mitschwang, dass der Betrieb die Dauer der Ausbildung in diesen ungewissen Zeiten nicht überstehen könnte.

Eine Vermutung, die sich übrigens auch anhand von Zahlen belegen lässt. So berichtete das Statistische Bundesamt, dass die Zahl der Studierenden im Wintersemester 2020/2021 auf neuem Höchststand war. Besonders bemerkenswert ist das, weil wegen der weltweiten Krise die Zahl der ausländischen Studierenden massiv zurückgegangen ist.

Ausbildung während Corona - Studium ist aktuell attraktiver
© Marco2811, Fotolia.de

Ausbildung während Corona: Eine Herausforderung für die Unternehmen

Eine umso größere Herausforderung lässt sich für Ausbildungsbetriebe in Corona-Zeiten festhalten. Nicht nur braucht es eine gewisse Attraktivität als Ausbildungsbetrieb. Auch ist ein gewisses Azubimarketing gefragt, um entsprechende Bewerber*innen von einer betrieblichen Ausbildung zu überzeugen.

Dass eine Ausbildung statt einem Studium durchaus auch eine Reihe von Vorteilen mit sich bringt, zeige ich Ihnen übrigens in diesem verlinkten Beitrag.

Dennoch zeigt eine Zahl aus einer repräsentative Umfrage der Bertelsmann Stiftung, das eben genau hier der Hebel angesetzt werden muss.

Im Befragungszeitraum zwischen dem 7. und 27. Juli 2020 gaben sage und schreibe 61% aller Befragten an, dass sie der Meinung sind, die Chancen auf eine Ausbildung haben sich durch Corona verschlechtert. Zum Vergleich: Bezogen auf ein Studium waren gerade einmal 23% aller Befragten dieser Meinung.

Fazit

In meinem heutigen Blogbeitrag habe ich mir angeschaut, wie es um das Ausbildungssystem in Deutschland nach ziemlich genau einem Jahr Corona bestellt ist. Festzuhalten ist anhand diverser Statistiken und Zahlen, dass junge Menschen in diesen Krisenzeiten das Studium als deutlich krisensicherer bewerten. Genau diese Bewertung verschiebt die Frage Ausbildung oder Studium aktuell massiv in Richtung der deutschen Hochschulen.

Umso wichtiger ist es für Ausbildungsbetriebe, sich zum Ausbildungsjahr 2021/22 hin wieder zunehmend attraktiv zu machen und als ebenfalls krisensicher zu positionieren.

In diesem Zusammenhang meine Frage an Sie: Wie kann das gelingen? Und viel wichtiger: Kann es den Ausbildungsbetrieben alleine überhaupt gelingen oder steht nicht auch die Politik gewissermaßen in der Bringschuld?

Sehr gerne möchte ich mit Ihnen darüber diskutieren! Lassen Sie uns das gemeinsam auf meiner Facebook-Seite machen. Zur Community dort zählen etliche Ausbilder und Azubis und solche, die eines von beiden noch werden möchten. Entsprechend breit gefächert könnte das Meinungsbild dort ausfallen.

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