Vermutlich hast auch Du schon zahlreiche Mythen über Ausbildung gehört. Sei es, dass die heutige Generation ja sowieso nichts taugt, Azubis zu teuer sind und sich nicht rechnen, oder auch den konservativen Klassiker: Früher war alles besser. Schaut man sich solche gängigen Mythen über Ausbildung aber mal genauer an, fallen sie zumeist sehr schnell wie ein Kartenhaus zusammen.
Überhaupt ist die Ausbildung junger Menschen eine der bedeutendsten Aufgaben, die Unternehmen übernehmen können. Und genau aus diesem Grund ist es auch so wichtig, die gängigen Annahmen, die tief in der Arbeitswelt verankert sind, einfach mal zu entzaubern. Höchste Zeit für uns, einige der größten Mythen über Ausbildung zu hinterfragen und im vorliegenden Beitrag mit entsprechenden Fakten zu widerlegen.
Mythen über Ausbildung #1: Die neue Generation ist faul
Vielleicht hast Du diesen Satz schon einmal gehört oder sogar selbst gedacht. Die „Generation Z“ und die kommenden Generationen hätten keine Arbeitsmoral, seien verwöhnt und hätten keine Lust auf Anstrengung. Doch entspricht das der Realität?
Die Wahrheit ist: Die jungen Menschen haben sich nicht grundlegend verändert – aber die Arbeitswelt hat es! Während frühere Generationen Arbeit oft als zentrale Lebensaufgabe betrachtet haben, legen heutige Auszubildende mehr Wert auf eine gesunde Work-Life-Balance, auf Sinnhaftigkeit und Entwicklungsmöglichkeiten. Das bedeutet nicht, dass sie weniger engagiert sind – sie haben nur andere Erwartungen.
Ein Beispiel: Ein Unternehmen führte flexible Arbeitszeiten für Auszubildende ein und erlebte einen deutlichen Anstieg der Motivation. Die jungen Mitarbeitenden waren zufriedener, produktiver und engagierten sich stärker für betriebliche Projekte. Unternehmen, die eine gute Ausbildungsstruktur bieten, transparente Kommunikation pflegen und ihren Azubis Verantwortung übertragen, erleben oft das Gegenteil von Faulheit: engagierte und motivierte Nachwuchskräfte.

Mythen über Ausbildung #2: Früher war alles besser
Ein nostalgischer Blick zurück in die eigene Ausbildungszeit verleitet oft dazu, die Vergangenheit fast schon romantisch zu verklären. Es sei damals alles strukturierter, strenger und erfolgreicher gewesen. Doch stimmt das wirklich?
Die Ausbildungssysteme haben sich im Laufe der Zeit verbessert. Heute gibt es nicht nur mehr gesetzliche Schutzmechanismen für Azubis, sondern auch flexiblere Lernkonzepte, eine stärkere Verzahnung von Theorie und Praxis und vielfältigere Karrierewege nach der Ausbildung. Während früher oft das Motto galt „Augen zu und durch“, setzen moderne Betriebe verstärkt auf individuelle Förderung und Weiterbildung.
Auch hierzu ein Beispiel: Während früher ein Azubi in einer Werkstatt möglicherweise nur ein kleines Teilgebiet seines Berufs erlernte, ermöglichen moderne Ausbildungsprogramme eine umfassendere Ausbildung mit Einsatz in verschiedenen Abteilungen. Die Herausforderung für Unternehmen besteht heute nicht darin, an alten Modellen festzuhalten, sondern den sich wandelnden Anforderungen gerecht zu werden. Denn eine Ausbildung, die zeitgemäß gestaltet ist, sichert nicht nur Fachkräfte, sondern auch die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens.

Mythen über Ausbildung #3: Man kann niemanden zur Eigenverantwortung erziehen
Eigenverantwortung ist eine entscheidende Kompetenz im Berufsleben – und sie ist nicht angeboren, sondern erlernbar. Doch viele Unternehmen glauben, dass Azubis entweder von Anfang an verantwortungsbewusst sind oder es nie werden. Ein Trugschluss!
Die Aufgabe eines Ausbildungsbetriebs ist es, den jungen Menschen den Raum zu geben, in dem sie Verantwortung übernehmen können. Das beginnt mit kleinen Schritten: selbstständige Aufgaben, klare Erwartungen und konstruktives Feedback. Wer von Beginn an mit einbezogen wird, entwickelt automatisch ein Gefühl der Verantwortlichkeit. Nicht umsonst istdie charakterliche Förderung von Azubis überdies eine wichtige Aufgabe der Ausbilder.
Ein Beispiel: Ein Unternehmen führte ein Mentorenprogramm ein, in dem ältere Auszubildende den jüngeren bei der Einarbeitung halfen. Die Azubis lernten so nicht nur schneller, sondern entwickelten auch ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein. Wer seinen Auszubildenden zeigt, dass ihre Arbeit einen echten Wert hat, wird erleben, dass sie sich mit vollem Einsatz einbringen.

Mythen über Ausbildung #4: Azubis kosten mehr, als sie bringen
Ein häufig gehörter Mythos ist, dass die Ausbildung von Nachwuchskräften für ein Unternehmen eher eine Belastung als eine Investition ist. Kritiker behaupten, dass Azubis mehr kosten, als sie an produktiver Arbeit leisten können. Doch ist das wirklich der Fall?
Tatsächlich zeigen Studien, dass Auszubildende bereits während ihrer Lehrzeit einen erheblichen Beitrag zur Produktivität eines Unternehmens leisten. Natürlich gibt es anfängliche Kosten für die Einarbeitung, doch langfristig profitiert der Betrieb von gut ausgebildeten Fachkräften, die das Unternehmen besser kennen als externe Neueinstellungen. Nicht umsonst liegt das Ausbilden für den Eigenbedarf vielmehr nämlich voll im Trend. Ebenfalls nicht unwichtig: Es gibt eine Vielzahl an Förderprogrammen, die finanzielle Unterstützung für Betriebe anbieten, die ausbilden. Einen Überblick über die vier wichtigsten Angebote zur Unterstützung für Kleinstbetriebe findest Du übrigens im verlinkten Beitrag.
Fazit: Alle Mythen über Ausbildung lassen sich entkräften
Im vorliegenden Beitrag haben wir Dir gezeigt, dass die gängigen Mythen über Ausbildung nicht nur überholt sind, sondern Unternehmen auch absolut unnötigerweise davon abhalten, ihr volles Potenzial als Ausbildungsbetrieb zu entfalten. Die neue Generation ist weder faul noch weniger leistungsfähig – sie hat lediglich andere Ansprüche. Früher war nicht unbedingt alles besser, sondern einfach anders. Und Eigenverantwortung ist keine angeborene Eigenschaft, sondern eine Kompetenz, die entwickelt werden kann.
Wer ausbilden möchte, sollte offen für neue Wege sein und sich aktiv mit den Bedürfnissen junger Menschen auseinandersetzen. Denn eine gut gestaltete Ausbildung ist nicht nur ein Gewinn für die Azubis, sondern auch für das Unternehmen selbst.
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