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Interessenvertretung für Azubis: Wo gibt es Unterstützung bei Problemen?

Eine Interessenvertretung für Azubis ist ausgesprochen wichtig. Besonders dann, wenn es im Unternehmen keinen Betriebsrat oder dergleichen gibt.

Schließlich kann es jederzeit zu Problemen in der Ausbildung kommen. Betreffen diese dann beispielsweise einen Konflikt zwischen Azubis und Ausbildern, die ja grundsätzlich die ersten Ansprechpartner für die jungen Menschen sein sollten, ist es umso wichtiger, dass die Azubis sich Beistand suchen können.

Umso wichtiger ist es, dass die entsprechende Interessenvertretung für Azubis bekannt ist. In diesem Beitrag gehen wir daher näher darauf ein, wo sich Azubis bei welchen Problemen Hilfe holen können.

Warum eine Interessenvertretung für Azubis so wichtig ist

Wenn Azubis ihre Ausbildung vorzeitig abbrechen, dann ist das natürlich in erster Linie sehr schade. Tatsächlich hat das allerdings keineswegs Seltenheitswert. Laut dem neusten Datenreport 2021 des Bundesinstituts für Berufsbildung brach auch im vergangenen Jahr einer von vier Azubis noch vor dem regulären Ende der Ausbildung ab. Beispielsweise mit einem Aufhebungsvertrag in der Ausbildung.

Nun wäre es natürlich vermessen zu sagen, dass eine entsprechende Interessenvertretung für Azubis diese hohe Quote hätte verhindern können. Gerade aber bei der Ausbildung im Kleinbetrieb, wo selten ein Betriebsrat existiert und flache Hierarchien vorherrschen, kommt es aber nachweislich immer wieder zu Abbrüchen, weil die Azubis sich bei Problemen nicht ausreichend unterstützt fühlen und sich nicht mehr zu helfen wissen.

Somit hätte der Gang zu einer entsprechenden Interessenvertretung für Azubis zumindest nicht geschadet. Letztlich ist es nämlich auch der neutrale Blick von einer externen Position heraus, der potenziell verhärtete Fronten aufzuweichen vermag und einen Perspektivwechsel ermöglicht.

Interessenvertretung für Azubis - Hilfe und Unterstützung
© oles_photo, Fotolia.de

Eine Interessenvertretung für Azubis finden: Das sind die typischen Ansprechpartner

Grundsätzlich ist kein Problem wie das andere, weshalb es schwer ist, pauschale Antworten darauf zu geben, in welchen Fällen man sich an welche Adresse wendet. Natürlich ist es aber für Azubis, die Unterstützung benötigen, auch möglich, mehrere Anlaufstellen zu konsultieren.

Dies sind ein paar potenzielle Ansprechpartner:

Eine Interessenvertretung kann übrigens natürlich auch ein Azubi konsultieren, in dessen Ausbildungsbetrieb theoretisch ein Betriebsrat zur Verfügung stünde.

Die JAV als Interessenvertretung für Azubis

Eine Jugend- und Auszubildendenvertretung gibt es üblicherweise in jedem Betrieb, der zwei wichtige Voraussetzungen erfüllt. Erstens: Mindestens fünf Menschen sind fest angestellt, die maximal 25 Jahre alt sind oder als Azubi, Werkstudent oder Praktikant gelten. Und zweitens: Es gibt einen Betriebsrat.

Trifft beides zu, sieht das Betriebsverfassungsgesetz vor, dass eine Jugend- und Auszubildendenvertretung gewählt werden kann, die je nach Größe des Unternehmens aus mindestens einer und maximal 15 Personen besteht.

Zu den Aufgaben gehört unter anderem das Überwachen von Gesetzen (beispielsweise das Jugendarbeitsschutzgesetz), Vorschriften und gängigen Tarifverträgen. Aber auch um die jeweiligen Belange der Azubis sollte die JAV sich kümmern. Hierzu besteht übrigens auch der Anspruch auf die Nutzung eines eigenen Büros.

Interessenvertretung für Azubis - Kommunikation ist das A und O
© drubig-photo, Fotolia.de

Lohnt es sich für Azubis, Mitglied in einer Gewerkschaft zu werden?

Grundsätzlich ist auch hier keine pauschale Antwort möglich, da immer die individuelle Situation des Azubis entscheidet.

Auf der einen Seite bieten Gewerkschaften klare Vorteile, denn sie helfen den Azubis vollumfänglich dabei, die jeweiligen Interessen durchzusetzen. Sei es die Einhaltung der Arbeitszeiten oder Pausenzeiten in der Ausbildung. Oder sei es die Ausbildungsvergütung. Sei es ein unrechtmäßig abgelehnter Urlaubsantrag. Oder sei es sogar so etwas wie ein klarer BBiG Verstoß durch den Ausbildungsbetrieb.

Auf der anderen Seite gibt es allerdings noch heute gewisse Situationen, in denen zumindest hinter vorgehaltener Hand eine Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft dafür verantwortlich sein kann, dass entsprechende Aufstiegschancen stark überschaubar bleiben (um es mal vorsichtig auszudrücken). Wer nämlich bei Unstimmigkeiten sofort mit der Gewerkschaft im Rücken im Betrieb aufkreuzt und Tabula rasa macht, der dürfte vielerorts schließlich anecken und als ungemütlich wahrgenommen werden.

Letzteres sollte natürlich kein Plädoyer dafür sein, sich bei ernsten Problemen nicht zu wehren. Im Gegenteil! Dennoch empfiehlt sich insgesamt stets der gesunde Mittelweg und die Lösung von Problemen durch gelungene Kommunikation in der Ausbildung. Wer dann auf Granit beißt, kann sich im Nachhinein dann zumindest nicht vorwerfen lassen, es nicht probiert zu haben.

Fazit

In meinem heutigen Blogbeitrag bin ich darauf eingegangen, wo Azubis eine Interessenvertretung finden können, wenn es Probleme gibt. Ich habe außerdem die Notwendigkeit aufgezeigt, einzuschreiten, wenn der Arbeitgeber seinen Pflichten als Ausbildungsbetrieb in irgendeiner Weise nicht angemessen genug nachkommt.

Abschließend interessiert mich noch Ihre Meinung! Sofern es bei Ihnen keinen Betriebsrat geben sollte: An wen wenden Sie sich, wenn es zu Problemen kommt? Wie waren Ihre Erfahrung mit externen Beratungsstellen? Und empfehlen Sie selbst anderen Azubis die Mitgliedschaft in einer Interessenvertretung wie beispielsweise einer Gewerkschaft?

Ich freue mich, wenn wir dieses spannende Thema gemeinsam in meiner Facebook-Community erörtern. Hierzu können Sie meiner Unternehmensseite folgen und mit den zahlreichen Ausbildern und Azubis über diese und andere Themen rund um die betriebliche Ausbildung ins Gespräch kommen.

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