Lernstrategien und Zeitmanagement hängen fest miteinander zusammen. Gerade bei umfangreichen Stoffen für große Prüfungen ist es schließlich unmöglich, sich den gesamten Stoff an einem Nachmittag reinzupauken. Hinzu kommt der Aspekt, dass so ein kurzfristiges Lernen auch nur das Kurzzeitgedächtnis füttert. Braucht man das Wissen also für spätere Klausuren erneut oder ist es sogar für den Arbeitsalltag relevant, ist es umso ärgerlicher, wenn nichts im Langzeitgedächtnis landet.
Umso wichtiger ist es, sich rechtzeitig einen Überblick zu verschaffen und einen Plan zu schmieden. Denn mit dem richtigen Zeitmanagement schaffst Du es nicht nur, kontinuierlich zu lernen und das Thema nachhaltig zu verinnerlichen, sondern Du hast auch in der „heißen Phase“ immer noch Zeit für andere Dinge.
Weil insbesondere das 21. Jahrhundert, das mit all seinen Verlockungen wie dem Smartphone, sozialen Netzwerken und der ständigen Erreichbarkeit gewissermaßen auch das Zeitalter der Ablenkung ist, ist es nicht immer ganz leicht, die Zeit optimal einzuteilen. Aus diesem Grund haben wir in unserem heutigen Blogbeitrag das Thema Lernstrategien und Zeitmanagement mal genauer unter die Lupe genommen. Wir gehen außerdem darauf ein, warum auch es auch beim Ausbilderschein ganz massiv auf gutes Zeitmanagement ankommt.
Lernstrategien und Zeitmanagement – Definition & Erklärung
Lernstrategien und Zeitmanagement sind das A und O für eine optimale Vorbereitung. Einerseits brauchst Du nämlich die richtigen Strategien, um aus der zur Verfügung stehenden Zeit das Maximum herauszuholen. Und andererseits musst Du Dir eben auch die Zeiten zum Lernen schaffen. Und das funktioniert selten ohne vorherige Planung.Lernstrategien und Zeitmanagement – Vorsicht vor der Prokrastination!
Sicherlich kommt Dir das bekannt vor: Du weißt, dass eine Prüfung von Tag zu Tag näher rückt und Du eigentlich anfangen müsstest, zu lernen. Nach dem langen Arbeitstag isst Du abends aber erst einmal etwas. Dann entspannst Du kurz und dann soll es aber losgehen. Zunächst scrollst Du aber die Facebook-Timeline durch, klickst Links an, liest Artikel, beantwortest Mails. Dann aber jetzt endlich mit dem Stoff beginnen. Nur wo? Das Smartphone blinkt: eine WhatsApp-Nachricht. Du schreibst mit Freunden, vergisst die Zeit, schaust auf die Uhr und stellst fest, dass es jetzt eigentlich schon zu spät ist. Am nächsten Tag wolltest Du eigentlich mit einer Freundin ins Kino. Du hast ein schlechtes Gewissen, weil Du am Vortag nicht angefangen hast. Andererseits hast Du aber noch einige Tage übrig, weshalb Du beschließt, nach dem Kino anzufangen, wozu es aber nicht kommt, da Ihr anschließend noch einen Kaffee zusammen trinkt. Nach kurzer Nacht bist Du am nächsten Tag zu platt von der Arbeit und so weiter und so fort. Letztlich bleiben Dir nur noch ganz wenige Tage. Vielleicht sogar nur noch einer oder zwei. Und nun bist Du von dem Umfang des Stoffes dermaßen überfordert, dass Dir klar wird, dass Du nur das Wichtigste abarbeiten kannst. Nur was ist das Wichtigste? Und wo könntest Du jetzt noch anfangen? Genau das nennt sich Prokrastination, nämlich das Aufschieben von wichtigen Dingen, wie es das Lernen für eine Klausur eben ist. Und laut einer Studie der FU Berlin prokrastinieren alleine schon bis zu 95% aller Studierenden mindestens einmal in dieser oder ähnlicher Form während ihres Studiums. Umso wichtiger sind Lernstrategien und Zeitmanagement, um dieser Falle zu entgehen.Was ist Zeitmanagement eigentlich?
Letztlich ist diese Frage sehr simpel zu beantworten: Jeder Mensch hat am Tag exakt 24 Stunden zur Verfügung, von denen ungefähr ein Drittel schlafend verbracht wird. Die restliche Zeit kann frei eingeteilt werden. Und genau das ist auch die Tücke daran. Natürlich gibt es feste Zeitblöcke. Beispielsweise die Arbeit. Die kann bei Acht-Stunden-Tag inklusive Anfahrt und Mittagspause durchaus bis zu zehn Stunden fressen. Bleiben also bei acht Stunden Schlaf nur noch ca. sechs freie Stunden, die es einzuteilen gilt. Und genau das sollte dringend getan werden, denn nur, wenn wir wissen, was gerade auf der Tagesordnung steht, können wir etwaigen Zeitdieben (Smartphone, Social Media und Co) aus dem Weg gehen.Worauf es bei Lernstrategien und Zeitmanagement ankommt
Letztlich ist es bei Lernstrategien und Zeitmanagement von elementarer Bedeutung, sich Ziele zu setzen und einen Plan zu machen. Bei den Zielen muss natürlich auch eine gesunde Portion Realismus mitschwingen. Jeder Mensch lernt anders schnell. Alleine schon weil jeder Mensch unterschiedlich lange braucht, um eine gewisse Anzahl von Seiten zu lesen. Wer also ein ganzes Buch in einer Woche durcharbeiten möchte und pro Tag 30 Minuten dafür einplant, der hat sich sicherlich ein sehr unrealistisches Ziel angesetzt. Als Faustregel gilt: Lieber etwas zu viel Puffer als zu enge Zeitfenster, denn etwas Unerwartetes kann immer passieren – und wenn es die beste Freundin ist, die mit Liebeskummer vor der Tür steht. Bei der Zielsetzung gehört es auch dazu, dass der Stoff in kleine Häppchen unterteilt wird. Und bei der Planung gilt es dann, all diese Häppchen auf die zur Verfügung stehenden Zeitfenster zu verteilen. Hierbei gibt es auch viele Dinge zu beachten. Beispielsweise musst Du wissen, wann Du am besten lernst. Wenn Du im Zeitfenster nämlich Dein Mittagstief hast und andauernd jeden Satz zwei, drei oder vier Mal lesen musst, um ihn zu verstehen, nur um dann im nächsten Satz wieder gedanklich abzudriften, ist das Lernen logischerweise wenig effektiv. Gelingt es Dir hingegen, Deine Lernzeiten über mehrere Wochen hinweg einzuhalten, kommst Du auch in stressigen Prüfungszeiten nicht in Zeitnot und hast für die traurige Freundin ebenso kurzfristig Zeit wie für den spontanen Kinobesuch. Zusatztipp: Vergiss beim Zeitmanagement nicht die Pausen, ohne die es nicht geht, und verschaffe Dir einen Überblick über Lernstrategien, die zu Dir passen. Auf unserem Blog haben wir übrigens schon die folgenden Methoden vorgestellt:- Pomodoro-Technik
- Learning Nuggets
- Spaced Repitition
- Active Recall
- Eselsbrücken
- Wiederholungsstrategien
- Kognitive und metakognitive Lernstrategien
- Lernen mit Emotionen