Wer sich für eine Meisterausbildung entscheidet, der muss einiges an Zeit und Geld investieren. Zwar ist es je nach Gewerbe, bzw. Handwerk unterschiedlich. Unter einem Jahr und unter 1.000 Euro ist es aber eigentlich nicht möglich, einen Meistertitel zu bekommen. Üblich sind mehrere Jahre. Auch die Kosten können schnell in den niedrigen fünfstelligen Bereich gehen. Da stellt sich ganz unweigerlich die Frage: Lohnt sich der Meister überhaupt noch?
Während ein Meister früher noch für Fachwissen, Erfahrung und berufliche Anerkennung stand, ist der Meistertitel heute schon längst kein Freifahrtschein mehr zu beruflichem Erfolg. Schließlich sorgen stete Innovationen und auch die Digitalisierung für eine sich immer wieder aufs Neue verändernde Arbeitswelt. Und das wirft eben auch die Frage auf, ob das gesamte Konzept einer beruflichen Meisterschaft überhaupt noch Sinn ergibt und zeitgemäß ist.
Grund genug für uns, die Frage, ob sich der Meister noch lohnt, in unserem heutigen Blogbeitrag aufzuwerfen. Hierzu zeigen wir Dir die Vorteile des Meistertitels und besprechen einige Punkte, die in Deine Überlegungen einfließen und Dir bei der Entscheidungsfindung helfen können.
Wie wird man überhaupt Meister?
Wichtig ist, dass es nicht den einen Meister gibt. Stattdessen gibt es bedingt durch verschiedene Branchen und Fachgebiete viele verschiedene Meister. Vom Handwerksmeister über den Fachmeister bis hin zum Industriemeister, der sich wiederum in Bereichen wie Elektrotechnik oder auch Mechatronik spezialisieren könnte.
Wer Meister werden möchte, der muss zunächst die entsprechende Ausbildung in diesem Fachgebiet durchlaufen. Daraufhin kannst Du Dich bei der zuständigen Industrie- und Handelskammer (IHK) oder Handwerkskammer (HWK) anmelden, um in Voll- oder Teilzeit die Meisterschule zu besuchen.
Meister werden – mit welchen Kosten muss ich rechnen?
Das hängt ganz massiv von der Branche ab. Alleine schon aufgrund sehr hoher Materialkosten ist beispielsweise die Meisterausbildung zum Zahntechniker ausgesprochen kostspielig. Wer hingegen Friseurmeister werden möchte, der sieht sich natürlich mit deutlich geringeren Materialkosten konfrontiert, die sich in den Gesamtkosten niederschlagen.
Je nach Gewerbe sind mit Kosten von 1.000 Euro bis hin zu 10.000 Euro zu rechnen. In manchen Bereichen können die Gesamtkosten auch deutlicher in den fünfstelligen Bereich hineingehen. Nicht unerwähnt bleiben sollte aber, dass es mehrere Möglichkeiten gibt, Fördermittel und finanzielle Unterstützungen zu erhalten. Beispielsweise das Aufstiegs-Bafög, Angebote der KfW oder auch das Weiterbildungsstipendium für besonders vielversprechende Gesellen.
Wer die Vollzeitausbildung durchlaufen kann, mit der sich die Gesamtdauer unter Umständen auch auf ein Jahr reduzieren lässt, der kann überdies unter Umständen auch zusätzliches Geld für den Lebensunterhalt beantragen, sofern kein (Ehe-)Partner über ein entsprechend hohes Einkommen verfügt, das solchen Zuschüssen im Weg stünde.
Lohnt sich der Meister noch? 4 Überlegungen zur Meisterausbildung
Die Frage, ob der Meister sich noch lohnt, hängt natürlich immer von Deiner individuellen Situation ab. Dabei geht es nicht nur um Deine persönlichen Fähigkeiten, sondern auch um Deine Branche und nicht zuletzt auch um Deinen Wohnort. Der Arbeitsmarkt kann schließlich von Region zu Region massiv unterschiedlich sein.
Wenn Du unsicher bist, ob der Meister für Dich infrage kommt, empfiehlt es sich immer auch, Fachleute in Deiner Branche zu befragen und Dich bei entsprechenden Stellen beraten zu lassen. Um in puncto Entscheidungsfindung eine erste Idee zu bekommen, haben wir dennoch vier Überlegungen zur Meisterausbildung zusammengetragen, die wir Dir im Folgenden gerne vorstellen möchten:
- Aufstiegschancen: Genau wie du als Ausbilder mehr Gehalt fordern kannst, ist auch der Meistertitel ein Schlüssel zu höheren Gehältern. Je nach Branche öffnet Dir der Meistertitel auch die Tür, um in Führungspositionen zu kommen.
- Selbstständigkeit: In einigen Branchen ist es nur als Meister möglich, sich selbstständig zu machen. Auch wenn es nicht verlangt wird, kann Dir das Durchlaufen der Meisterschule aber zum nötigen Knowhow verhelfen und Dir entsprechende Autorität verleihen, um als Selbstständiger auch wirklich erfolgreich zu sein.
- Status: Nach wie vor wird ein Meistertitel mit einem Expertenstatus in diesem Bereich gleichgesetzt. Meister zu sein, attestiert Dir also ein hohes Maß an Expertise, die insbesondere auch für potenzielle Arbeitgeber interessant sein könnte, falls Du Dich nicht selbstständig machen und im Angestelltenverhältnis verbleiben möchtest.
- Return on Investment: Der ROI ist eine Kennzahl aus der Betriebswirtschaft, die den Punkt anzeigt, an dem sich vorab getätigte Investitionen rentieren. Bei der Meisterausbildung musst Du einiges an Zeit und Geld investieren und in Vorleistung gehen. Umso sicherer solltest Du vorher in Erfahrung bringen, dass sich das unterm Strich auch bezahlt machen wird (beispielsweise durch höhere Einnahmen / Gehälter).
Herausforderungen und Nachteile der Meisterausbildung
Die Vorteile der Meisterausbildung dürften grundsätzlich auf der Hand liegen: Du kommst deutlich wahrscheinlicher für Führungspositionen infrage, kannst merklich höhere Gehälter heraushandeln, und verfügst auf dem Arbeitsmarkt über ein hohes Ansehen und viel Autorität. Dem steht gegenüber, dass Du bei einer Meisterausbildung in Vollzeit mindestens ein Jahr lang Verdienstausfälle haben wirst und viel Zeit investieren muss. Auch bei der Ausbildung in Teilzeit stehst Du vor den ganz praktischen Problemen, Berufstätigkeit und Ausbildung unter einen Hut zu bekommen. Mal einfach so nebenbei lässt sich ein Meistertitel schließlich nicht erwerben.
Tatsächlich ist das aber nicht die einzige Herausforderung. Es gibt auch noch weitere mögliche Nachteile, die Du berücksichtigen musst, wenn Du Dich fragst, ob der Meister sich lohnt. Zwei davon möchten wir Dir zum Ende des Blogbeitrags dabei gerne noch als Denkanstoß mit auf den Weg geben.
Erstens: Die möglicherweise nur begrenzte Anwendbarkeit. In einigen Berufsfeldern ist der Meistertitel schließlich längst nicht mehr so stark nachgefragt oder auch relevant. Ist das in Deiner Branche nicht der Fall, gelten möglicherweise viele der genannten Vorteile nicht, sodass umso gezielter abgewogen werden muss, ob das zeitliche und finanzielle Investment überhaupt den bereits angesprochenen Return on Investment nach sich ziehen kann.
Und zweitens: Heutzutage gibt es immer mehr Alternativen, die wir beispielsweise auch in unserem Blogbeitrag über die Möglichkeiten der Weiterbildung für Ausbilder besprechen. Gerade durch die Digitalisierung lässt sich viel Expertenwissen beispielsweise auch durch Online-Seminare erwerben. Entsprechende Zertifikate sind zwar noch lange kein Meisterbrief, könnten aber unter Umständen ähnliche berufliche Vorteile mit sich bringen. Nur eben ohne den enormen Zeitaufwand und die hohen Kosten der Meisterausbildung.
Lohnt sich der Meister noch? Das Fazit
Klar bejahen oder verneinen lässt sich die Frage natürlich nicht. Letztlich wird es immer auf Deine individuelle Situation, Deine Branche und die Umstände in Deiner Region ankommen. Wichtig war uns daher, Dir in diesem Blogbeitrag möglichst viele Denkanstöße mit auf den Weg zu geben, die Dir dabei helfen, Dir die Frage danach, ob es sich lohnt, Meister zu werden, selbst zu beantworten.
Wer übrigens junge Menschen ausbilden möchte, der braucht hierzu in fast allen Branchen den Ausbilderschein (lies hier, wo das Ausbilden ohne Ausbilderschein möglich ist). Auch mit dem Ausbilderschein gehen zahlreiche Vorteile einher, die Deinen Lebenslauf gut zu Gesicht stehen könnten.
Dabei musst Du, um Ausbilder zu werden, nicht etwa eine „Ausbilderschule“ durchlaufen, die in Teilzeit mehrere Jahre lang läuft. Stattdessen bereiten wir von Ausbilderschein24.de Dich sehr gerne nach der Arbeit mit einem einzigartigen und innovativen Konzept auf die entsprechende Prüfung vor. Wir führen Dich nämlich mit Geschichten zum Ausbilderschein.
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