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Ein Praktikum vor der Ausbildung – ist das sinnvoll oder nicht?

Ein Praktikum vor der Ausbildung – das klingt ein Stück weit nach vergeudeter Zeit.

Wer schließlich schon weiß, dass mit diesem Beruf auch die persönliche Berufung einhergeht, der kann ja schließlich auch direkt auf den Start der Ausbildung warten. Tatsächlich ist das aber in vielerlei Hinsicht einen entscheidenden Schritt zu kurz gedacht.

Zwar lässt sich natürlich keineswegs pauschal sagen, dass ein Praktikum vor der Ausbildung immer sinnvoll ist. Wenn die grundsätzliche Möglichkeit aber überhaupt besteht, sollten Sie sich stets ganz genau überlegen, was dagegen spricht.

Warum das so ist und ich das Praktikum für grundsätzlich sinnvoll halte, möchte ich in meinem heutigen Blogbeitrag mit Ihnen besprechen.

Praktikum vor der Ausbildung – eine Orientierungshilfe für Berufsanfänger:innen

Wer gerade mit der Schule fertig ist, steht vor der entscheidenden Frage, wie es weitergeht. Wer dabei das Abitur in der Tasche hat, dem stehen die mit Abstand meisten Möglichkeiten offen. Ist noch keine Tendenz erkennbar in eine bestimmte Branche oder gar einen konkreten Beruf, kann diese Auswahl durchaus erdrücken. Die Frage Ausbildung oder Studium ist schließlich nicht die einzige, die geklärt werden muss.

Wer sich für die eine Ausbildung statt Studium entscheidet, der steht immer noch vor der absoluten Qual der Wahl. Alleine im Jahr 2020 gab es einer Statista-Statistik zufolge schließlich noch immer 325 anerkannte Ausbildungsberufe in Deutschland.

Sollten Sie dabei noch nicht einmal die ungefähre Branche kennen, kann ein Praktikum eine wichtige und wertvolle Orientierungshilfe sein. Positiv ist zudem, dass Sie sich nur in Ausnahmefällen für ein halbes Jahr oder vergleichbare Zeiträume verpflichten müssen. Üblicherweise dauert ein freiwilliges Praktikum zwischen zwei Wochen und maximal drei Monaten. Zeit, die ausreichen sollte, um herauszufinden, ob Sie in dieser Branche richtig sind oder nicht.

Praktikum vor der Ausbildung - Betriebsklima kennenlernen
© Rawpixel.com, Fotolia.de

Ein Praktikum vor der Ausbildung ist mehr als bloß ein Einblick in die Branche

Die eben geschriebene Passage könnte nun durchaus den Rückschluss zulassen, dass ein Praktikum für jemanden, der bereits seinen Traumberuf kennt, nicht wirklich sinnvoll ist. Tatsächlich gibt es aber noch zwei Argumente, die dennoch dafür sprechen, ein Praktikum zum Reinschnuppern zu machen.

Erstens: Gerade junge Menschen, die bislang noch nicht gearbeitet haben, bringen oftmals etwas zu romantische Vorstellungen von ihrem Traumberuf mit. Vielleicht weil ein Verwandter in diesen Beruf arbeitet und stets davon schwärmt. Vielleicht aber auch weil der Beruf in einem bestimmten Film oder Buch idealisiert wurde.

Feststellen zu müssen, dass die lange gehegten Vorstellungen mit der Realität nicht in Einklang zu bringen sind, kann eine desillusionierende Erfahrung sein. Umso sinnvoller ist es, das Praktikum vor der Ausbildung zu durchlaufen. Nur so erfahren Sie, ob der Job auch wirklich hält, was Sie sich davon versprechen. Und mal anders herum gedacht: Was haben Sie schon zu verlieren außer vielleicht zwei Wochen Ihrer Zeit, ehe es mit der eigentlichen Ausbildung losgeht?

Praktikum vor der Ausbildung - in den Betrieb reinschnuppern
© contrastwerkstatt, Fotolia.de

Zweitens: Das Berufsbild und die Inhalte des damit verbundenen Arbeitsalltags mögen das eine sein. Das andere ist aber der Ausbildungsbetrieb. In welchem Unternehmen Sie landen, kann nicht nur massive Auswirkungen auf Ihre täglichen Arbeiten haben. Es entscheidet auch über Ihr Wohlbefinden, Ihre Work-Life-Balance.

Gerade bei der Ausbildung im Kleinbetrieb herrschen oft sehr flache Hierarchien. Oft müssen die entsprechenden Azubis sehr schnell tragende Rollen im Unternehmen spielen. Und nicht selten geht das mit Überstunden einher, die zwar laut Jugendarbeitsschutzgesetz für Azubis unter 18 nahezu kategorisch ausgeschlossen sind, aber gerade älteren Azubis durchaus abverlangt werden könnten.

Hinzu kommt, dass Menschen verschieden sind. Der größenwahnsinnige Chef, der seinen Mitarbeiter ein Mammutprojekt nach dem nächsten aufhalst, der Vorgesetzte, der seine „Untergebenen“ schikaniert, oder auch der cholerische Ausbilder, der den ganzen Tag nur am Schreien ist. Es gibt diese Typen eben nicht nur im Film, sondern auch in der Realität.

Das Praktikum vor der Ausbildung gibt Einblicke ins betriebliche Klima

Ein Praktikum vor der Ausbildung kann Sie dementsprechend davor bewahren, in einem Unternehmen zu landen, in dem ein Klima der Angst herrscht. Ein Betrieb, in dem keiner gerne zur Arbeit kommt. Das kann einem jungen Menschen bei aller Euphorie und bei aller aufrichtigen Freude für den dahinterstehenden Beruf schnell die gesamte Branche madig machen.

Haben Sie also die Möglichkeit, vor dem Beginn der Ausbildung mit einem kurzen Praktikum in den Betrieb hineinzuschnuppern, sollten Sie diese Gelegenheit immer auch nutzen.

Zwar ist es auch möglich, sich ohne große Probleme im Rahmen der Probezeit in der Ausbildung wieder zu verabschieden, wenn Sie feststellen müssen, in einem richtigen Horrorunternehmen gelandet zu sein. Faktisch läuft das Ausbildungsjahr dann allerdings schon, was den Betriebswechsel nicht immer leicht macht. Tritt der „worst case“ ein, müssen Sie vielleicht sogar ein ganzes Jahr warten. Leerlauf, den Ihnen bereits ein zweiwöchiges Praktikum vor der Ausbildung hätte ersparen können.

Fazit

In diesem Beitrag habe ich Ihnen aufgezeigt, weshalb das Praktikum vor der Ausbildung eine definitiv sinnvolle Sache ist. Sofern das Angebot also besteht, rate ich Ihnen dazu, dieses Reinschnuppern, bevor es dann richtig losgeht, stets in Anspruch zu nehmen.

Wenn Sie feststellen, dass es sich wirklich um Ihren Traumberuf, bzw. um Ihre Berufung handelt, und sowohl die Vorgesetzten als auch die Kollegen durch die Bank nett und zuvorkommend sind, haben Sie letztlich nur etwas Zeit verloren, können dafür dann aber voller Vorfreude durchstarten. Müssen Sie hingegen feststellen, dass die Branche vielleicht doch gar nicht die Erfüllung für Sie bedeutet, oder dass im Unternehmen irgendwas im Argen liegt, kann das Praktikum vor der Ausbildung Ihnen erheblich viel Zeit ersparen. Vom eventuellen Ärger ganz zu schweigen.

Nun interessiert mich Ihre Meinung darüber noch! Halten Sie das Praktikum vor der Ausbildung für überflüssig? Haben meine vorgebrachten Argumente etwas an Ihrer Einstellung geändert? Wenn nein, was halten Sie entgegen? Oder anders gefragt: Wieso halten Sie ein Vorpraktikum für vergeudete Zeit?

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