Hat sich der Ausbilder im Wandel der Zeit verändert? Sollte man zumindest meinen. In einer Welt, die sich rasant weiterentwickelt, verändern sich schließlich nicht nur die Technologien. Auch die Art und Weise, wie Wissen vermittelt wird, befindet sich im steten Fluss. Und genau das ist insbesondere in der betrieblichen Ausbildung spürbar.
Galt der Ausbilder früher einst als unangefochtener Experte und möglicherweise auch knallharter Lehrmeister, ist er heute oft auch Begleiter und Freund der Azubis. Längst wird Wissen schließlich nicht mehr in einer rein hierarchischen Beziehung weitergegeben. Stattdessen hat sich die Ausbilder-Azubi-Beziehung verändert. Und mit ihr auch die Rolle des Ausbilders im Allgemeinen.
Für uns ist das Grund genug, im heutigen Blogbeitrag einmal ganz genau hinzuschauen. Hierfür wollen wir nicht nur einen Blick zurück werfen, wie der klassische Ausbilder einst war, um den Ausbilder im Wandel der Zeit zu begreifen. Wir wollen auch auf die Gründe des Wandels eingehen, den modernen Ausbilder beschreiben und dabei auch die Herausforderungen, mit denen moderne Ausbilder zu kämpfen haben, nicht unerwähnt lassen.
Der Ausbilder im Wandel der Zeit: So sah der klassische Ausbilder aus
Starten wir zunächst mit einem Blick zurück. Traditionell wurde der Ausbilder als Lehrmeister verstanden. Jemand, der sein Fachwissen in erster Linie autoritär vermittelte. Das war alleine schon durch die klare Hierarchie begründet: Der klassische Ausbilder stand klar erkennbar über seinen Azubis und der Lernprozess glich einer Einbahnstraße, nämlich nur in Richtung der Auszubildenden.
Hierbei lag der Fokus auf der Vermittlung technischer Fähigkeiten und Fertigkeiten sowie der Weitergabe des Wissens, das der Ausbilder im Laufe seiner beruflichen Karriere ansammelte. Typisch hierfür ist das klassische Gegensatzpaar: Meister vs. Lehrling
Der Ausbilder lehrte also und die Azubis lernten von ihm. Das war sicherlich noch um den Jahrtausendwechsel herum der vielerorts praktizierte und auch akzeptierte Standard.
Warum sich der Ausbilder im Wandel der Zeit trotzdem verändert hat
Wo genau kam es also zum Bruch mit dem eben geschilderten klassischen Bild? Eine mögliche Antwort darauf sind die Globalisierung und Digitalisierung. Hierdurch gewannen praktisch alle Berufe an Komplexität, was wiederum dazu führte, dass nicht nur technisches und fachliches Wissen, sondern auch soziale und methodische Kompetenzen an Relevanz gewannen. Entwicklungen, die die Rolle des Ausbilders im Laufe der letzten Jahrzehnte grundlegend verändert haben.
Ein moderner Ausbilder ist heute viel mehr als nur ein Vermittler von Wissen. Er ist Mentor, Coach und in vielen Fällen auch ein Begleiter, der die persönliche und berufliche Entwicklung der Auszubildenden unterstützt. Die Beziehung zwischen Ausbilder und Azubi ist heute deutlich partnerschaftlicher geprägt. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Ausbilder weniger Verantwortung trägt. Im Gegenteil: Er muss nun in der Lage sein, junge Menschen nicht nur fachlich, sondern auch in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu fördern. Nicht umsonst ist die charakterliche Förderung von Azubis inzwischen sogar fest in den Pflichten eines Ausbilders verankert.
Der Ausbilder im Wandel der Zeit: So sollte ein moderner Ausbilder aussehen
Wenn der Ausbilder kein klassischer Lehrmeister mehr ist und die klare Hierarchie zwischen Ausbildern und Azubis sich verändert hat, was ist der Ausbilder heutzutage dann? Die Antwort darauf ist nicht ganz klar. Es kommt schließlich immer auch darauf an, wie der Ausbilder sich selbst begreifen möchte. Sei es als Coach, als Mentor, als Lernprozessbegleiter oder auch als Gefährte der Azubis.
Egal, welches Label nun aber darauf geschrieben steht: Klar ist, dass der moderne Ausbilder fünf wichtige Fähigkeiten mitbringen sollte, die wir im Folgenden näher beschreiben möchten:
- Empathie: Jeder Azubi bringt unterschiedliche Stärken und Schwächen mit. Der moderne Ausbilder erkennt diese und geht gezielt darauf ein. Das Ziel ist es, das individuelle Potenzial jedes Einzelnen zu entfalten. Dies erfordert nicht nur fachliches Wissen, sondern auch ein hohes Maß an Empathie und die Fähigkeit, sich in die Lage der Auszubildenden hineinzuversetzen.
- Konstruktivität: Ein guter Coach gibt kontinuierlich Feedback – und zwar konstruktiv und motivierend. Fehler werden nicht bestraft, sondern als Lernchancen betrachtet. Diese Kultur der Offenheit und des Vertrauens schafft ein Umfeld, in dem Azubis sich trauen, Neues auszuprobieren und Verantwortung zu übernehmen.
- Pädagogisches Know-how: Der Ausbilder von heute begleitet den Lernprozess seiner Azubis aktiv. Das bedeutet, dass er Lerninhalte nicht nur vermittelt, sondern auch dabei hilft, sie in der Praxis anzuwenden. Er schafft Lerngelegenheiten und unterstützt seine Azubis dabei, eigene Lösungen zu finden.
- Digitales Know-how: In einer digitalisierten Arbeitswelt sind moderne Ausbilder auch digital versiert. Sie nutzen Online-Lernplattformen, digitale Tools und bleiben selbst am Puls der Zeit, um den Azubis aktuelle und relevante Inhalte zu vermitteln. Digitalisierung verändert nicht nur die Lehrinhalte, sondern auch die Methoden, mit denen Wissen vermittelt wird.
- Vorbildfunktion: Ein moderner Ausbilder lebt vor, was er von seinen Azubis erwartet. Integrität, Verantwortungsbewusstsein und die Bereitschaft, selbst dazuzulernen, sind entscheidende Eigenschaften. Der Ausbilder ist nicht nur Wissensvermittler, sondern auch ein Rollenvorbild, an dem sich junge Menschen orientieren können.
Wenn Du mit dem Gedanken spielst, Ausbilder zu werden, und Dir diese Fähigkeiten unerreichbar vorkommen, dann können wir Dich übrigens schon jetzt beruhigen. Alles, was insbesondere die Methodik anbelangt, lernst Du im Rahmen Deiner Vorbereitung auf den Ausbilderschein. Oder anders gesagt: All das solltest Du lernen, damit Du die entsprechenden Prüfungen bestehst. Am Ende dieses Blogbeitrags haben wir hier allerdings auch noch einen Weg für Dich, wie Du Dir jenes Wissen besonders effektiv aneignest.
Die Herausforderungen für den modernen Ausbilder
Der Ausbilder im Wandel der Zeit hat auch mit gewissen Herausforderungen zu kämpfen, die wir in unserem Artikel ebenfalls noch ansprechen möchten. Schließlich erfordert es nicht nur Zeit, sich auf die neuen Anforderungen einzustellen, sondern auch entsprechendes Engagement, die eigene Rolle stetig zu reflektieren. Ein moderner Ausbilder muss dementsprechend auch zur eigenen Weiterentwicklung bereit sein, seine eigenen Fähigkeiten kontinuierlich hinterfragen und an der Ausprägung der eigenen Stärken arbeiten.
Auch die Balance zwischen Nähe und Distanz ist nicht immer einfach. Auf der einen Seite bist Du als Ausbilder gewissermaßen als Bezugsperson und Unterstützer eine Art Freund für die Azubis. Auf der anderen Seite musst Du aber auch klare Grenzen setzen. Unterschiedliche Azubi Charaktere erfordern schließlich auch unterschiedliche Führungsstile in der Ausbildung. Diese Balance zu finden, ist eine Kunst, die viel Fingerspitzengefühl erfordert.
Überhaupt ist der Umgang mit der Vielfalt der Auszubildenden ein wahnsinnig komplexer Punkt. Die Generation Z ist diverser als je zuvor. Unterschiedliche kulturelle Hintergründe, Erwartungen und Lebenswelten treffen aufeinander. Als Ausbilder musst du in der Lage sein, diese Vielfalt als Chance zu begreifen und eine inklusive Lernumgebung zu schaffen, in der sich alle Azubis wohlfühlen und entfalten können.
Der Ausbilder im Wandel der Zeit – das Fazit
In meinem heutigen Blogbeitrag haben wir Dir gezeigt, wie stark sich die Rolle des Ausbilders in den letzten Jahren und Jahrzehnten gewandelt hat. Heute geht es nicht mehr nur darum, Wissen zu vermitteln, sondern junge Menschen auf ihrem Weg in die Berufswelt ganzheitlich zu begleiten und zu fördern.
Wenn Du darüber nachdenkst, selbst Ausbilder zu werden, solltest Du Dir daher bewusst machen, dass dies eine herausfordernde, aber auch unglaublich erfüllende Aufgabe ist. Du hast die Chance, die nächste Generation von Fachkräften nicht nur fachlich, sondern auch persönlich zu prägen. Es ist eine Verantwortung, die ernst genommen werden muss. Aber auch eine, die Dir viele Möglichkeiten bietet, dich selbst weiterzuentwickeln und einen positiven Einfluss auf das Leben anderer zu nehmen.
Du siehst Dich dieser Herausforderung gewachsen? Dann brauchst Du den bereits angesprochenen Ausbilderschein. Und genau hier kommen wir ins Spiel. Wir haben nämlich einen Online-Kurs entwickelt, mit dem wir Dich nachhaltig auf die Prüfung zum Ausbilderschein vorbereiten. Das Besondere hieran: Wir führen Dich mit Geschichten zum Ausbilderschein! Im Rahmen einer Videoserie nimmst Du nach und nach alle prüfungsrelevanten Inhalte auf, die Du mit praktischen Lernerfolgskontrollen auf den Prüfstand stellen kannst.
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