fbpx

Beyond Coaching: Die Kraft einer starken Ausbilder-Azubi-Beziehung

Wie wichtig eine starke Ausbilder-Azubi-Beziehung wirklich ist, wird in den allermeisten Betrieben unterschätzt. Dabei sind der Ausbilder und der Azubi mehr als bloß Lehrer und Schüler. Auch geht die Beziehung über die Beziehung zwischen herkömmlichen Kollegen hinaus. Sie schafft vielmehr die Grundlage für den Erfolg des Azubis und trägt zu seiner langfristigen Zufriedenheit bei. Gerade beim Ausbilden für den Eigenbedarf braucht es somit eine gute Ausbilder-Azubi-Beziehung.

Aber wie definiert man eine starke Ausbilder-Azubi-Beziehung? Wann ist die Bindung vielleicht zu eng, dass es schon wieder ungesund wird? Wie sieht das optimale Verhältnis aus Distanz und Nähe zwischen Ausbildern und Azubis aus? Und wie kann ein Ausbilder vor allem daran arbeiten, dass die Beziehung sich positiv entwickelt? Auf all diese Fragen möchten wir gerne im vorliegenden Beitrag blicken. Hierzu haben wir auch ein paar nützliche Tipps für Deinen Alltag vorbereitet, die Dir anschaulich zeigen, wie Du Deine eigene Ausbilder-Azubi-Beziehung stärken kannst.

Wie eine gesunde Ausbilder-Azubi-Beziehung aussehen sollte

Eine gesunde Ausbilder-Azubi-Beziehung läuft im Endeffekt auf mehreren Ebenen ab. Dabei handelt es sich grundsätzlich um eine berufliche Beziehung, die im Ausbildungs-, bzw. Lehrkontext stattfindet und deren Ziel die berufliche Entwicklung und charakterliche Förderung des Azubis ist. Obwohl eine grundsätzliche Begegnung auf Augenhöhe positive Effekte nach sich ziehen kann (dazu später mehr), ist sie nicht zwingend für eine gesunde Ausbilder-Azubi-Beziehung nötig. Schließlich sind klare Hierarchien nun einmal nicht von der Hand zu weisen. Der Ausbilder ist der Lehrer, der über Erfahrung und Wissen verfügt, und der Azubi ist der Lernende.

Dementsprechend ist auch der Kommunikationsstil zwischen Ausbildern und Azubis lehrorientiert. Er folgt dem Ausbildungsrahmenplan und ist darauf ausgelegt, dass die Azubis die entsprechenden Kenntnisse erwerben. Last, but not least, ist noch erwähnenswert, dass die Ausbilder-Azubi-Beziehung zeitlich begrenzt ist. Nämlich auf die Dauer der Ausbildungsperiode, die sich unter Umständen auch verlängern oder gar verkürzen kann.

Obwohl es auch Coaching-Situationen in der Ausbildung gibt, ist die Ausbilder-Azubi-Beziehung klar von einer Coach-Coachee-Beziehung abzugrenzen. Zwischen Coach und Coachee besteht nämlich üblicherweise ein Kundenverhältnis. Der Coach ist ein Dienstleister und der Coachee bezahlt den Coach für dessen Service. Hier wird folgerichtig auch nicht hierarchisch, sondern partnerschaftlich auf einer Ebene gearbeitet. Normalerweise mit vollständig individueller Anpassung auf die Wünsche des Coachees und mitunter deutlich langfristiger, als es in einer Ausbildung der Fall ist. In jedem Fall aber flexibel und nicht fest.

Ausbilder-Azubi-Beziehung - Vertrauensvolles Verhältnis
© djile, Fotolia.de

Warum eine starke Ausbilder-Azubi-Beziehung so wichtig ist

Studien haben unlängst belegt, was der gesunde Menschenverstand schon erahnen lässt: Je positiver eine zwischenmenschliche Beziehung ist, desto effektiver ist die Kommunikation untereinander. Dabei lassen sich nicht nur Missverständnisse vermeiden. Auch insgesamt versteht ein Ausbilder bei effektiver Kommunikation umso besser die (Lern-)Bedürfnisse seiner Azubis, kann besser auf diese eingehen und dadurch die persönliche Entwicklung der Azubis besser vorantreiben.

Bei einer starken Ausbilder-Azubi-Beziehung ist auch das Vertrauen größer. Das führt dazu, dass die jungen Menschen sich sicherer fühlen, wenn es darum geht, einmal nicht nach Schema F zu arbeiten. Auf diese Weise übernehmen Azubis langfristig gesehen mehr Verantwortung und sind eher dazu bereit, neue Herausforderungen zu bewältigen. Das wiederum steigert im nächsten Schritt auch die Motivation der Azubis.

Wie die Ausbilder-Azubi-Beziehung die Unternehmenskultur nachhaltig prägt

Wenn die Beziehung zwischen dem Ausbilder und den Azubis gut ist, profitiert davon das gesamte Unternehmen. Alleine schon deshalb, weil eine starke Beziehung zu effektiverer Kommunikation führt. Das wiederum schafft mehr Verständnis füreinander und reduziert Konflikte, was wiederum die allgemeine Arbeitsatmosphäre deutlich verbessert. Auf diese Weise ist es übrigens auch möglich, eine offene Fehlerkultur in der Ausbildung zu etablieren.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Leben der Werte und Normen des Unternehmens. Ausbilder sind nicht nur erfahrene Mitarbeiter, sondern haben auch eine Vorbildfunktion. Wer sich als Ausbilder als Mentor versteht, der kann seinen Azubis auch eben jene Unternehmenswerte vorleben. Einfach, indem er jene Werte repräsentiert. Dadurch wiederum entwickeln Azubis ein besseres Zugehörigkeitsgefühl und sind loyaler dem Unternehmen gegenüber, was ebenfalls dazu beiträgt, die Unternehmenskultur nachhaltig zum Positiven zu prägen.

Ausbilder-Azubi-Beziehung - Starker Zusammenhalt
© crazymedia, Fotolia.de

3 Tipps für eine erfolgreiche Ausbilder-Azubi-Beziehung

Natürlich gibt es die vielfältigsten Möglichkeiten, wie ein Ausbilder die Beziehung zu den Azubis verbessern kann. Beispielsweise sind Maßnahmen im Bereich Teambuildung nicht umsonst vielerorts sehr beliebt. Um den Rahmen aber nicht zu sprengen, haben wir abschließend noch die drei in unseren Augen absoluten Schlüsselkomponenten einer erfolgreichen Ausbilder-Azubi-Beziehung herausgefiltert.

Wenn Du die Beziehung zu Deinen Azubis verbessern möchtest, dann solltest Du unserer Ansicht nach also am ehesten in diesen drei Bereichen die Stellschrauben nachziehen:

  • Kommunikation auf Augenhöhe
  • Konstruktives Feedback
  • Ausgewogene Lehransätze und -methoden

1. Kommunikation auf Augenhöhe

Die Vorteile von Kommunikation auf Augenhöhe trotz klarer Hierarchie haben wir in diesem Beitrag schon herausgearbeitet. Bleibt also die Frage, wie Du es schaffst, mit den jungen Menschen auch wirklich so zu sprechen, dass sie sich auf gleicher Ebene mit Dir fühlen, ohne dass dabei die Hierarchie verwässert wird. Zugegebenermaßen ist das durchaus ein Spagat, den Du hier als Ausbilder eingehen musst. Eine Grundvoraussetzung ist aber das aktive Zuhören.

Stelle hierzu offene Fragen und bringt Deinen Azubi nicht nur zum Reden, sondern lass ihn auch ausreden. Respektiere immer die Perspektive des Azubis, auch wenn Du sie nicht teilst. Versuche, gemeinsame Ziele festzulegen und behalte dabei im Hinterkopf, dass Ziele nur selten in Stein gemeißelt sind, sondern jederzeit nachkorrigiert werden können.

Ausbilder-Azubi-Beziehung - Gemeinsame Ziele
© oles_photo, Fotolia.de

2. Konstruktives Feedback

Hierzu ist es unabdingbar, dass Du Deinen Azubis stets konstruktives Feedback gibst. Hierzu gehört, dass Du so konkret wie möglich bist. Benenne die Situationen, um die es geht, sodass das Feedback auch greifbar wird. Konzentriere Dich dabei auf Verbesserungsmöglichkeiten anstatt auf Kritik und versuche in diesem Kontext so zeitnah wie möglich das Feedback anzusetzen.

Dabei solltest Du trotzdem immer auf den Rahmen achten. Den Azubi an Ort und stelle vor den Augen anderer Mitarbeiter oder Mitazubis auf einen Fehler anzusprechen, kann schnell destruktiv sein. Schaffe daher eine Situation, in der ihr unter vier Augen reden könnt und in der Raum für Dialog ist.

3. Ausgewogene Lehransätze und -methoden

Wie eingangs erwähnt, gibt es durchaus große Unterschiede zwischen Ausbilder, Coach, Mentor und Lehrer. Nur weil Du ein Ausbilder bist, heißt das aber noch lange nicht, dass Du nicht auch andere Lehransätze zu Deinem Vorteil nutzen kannst. Beispielsweise können Mentoring-Fähigkeiten in gewissen Punkten sehr nützlich sein, während es in anderen Momenten vielleicht Sinn ergibt, zwischen den verschiedenen Führungsstilen in der Ausbildung zu wechseln.

Wir empfehlen Dir deshalb, stets offen dafür zu sein, andere Ansätze auszuprobieren. Optimalerweise bekommst Du mit der Zeit einen Blick dafür, welcher Azubi auf welchen Ansatz am besten reagiert. Hierzu können Dir möglicherweise auch Modelle wie die 4 Temperamente nach Hippokrates, die 4 Kindercharaktere nach Künkel oder auch die Big Five helfen.

Persönlichkeitsentwicklung als Motor der Ausbilder-Azubi-Beziehung

Eine immer größere Rolle spielt heutzutage übrigens Persönlichkeitsentwicklung. Nicht nur ist Persönlichkeitsentwicklung in der Ausbildung ein Weg, wie ein Ausbilder seinen Azubis zu einer besseren Version von sich selbst verhelfen kann. Auch der Ausbilder selbst braucht Persönlichkeitsentwicklung, um die eigenen Potenziale und vor allem die eigenen Stärken und Schwächen zu identifizieren.

Du suchst nach neuen Impulsen für Deine eigene Persönlichkeitsentwicklung? Dann möchten wir Dich auch auf Ausbilderschein24 sehr gerne begleiten. Auf unserer Website bieten wir nicht nur regelmäßige Webinare und exklusive Kurse an, die Dich weiterbringen, sondern haben auch immer wieder neue und informative Blogbeiträgen für Dich. Schau also gerne regelmäßig bei uns rein – wir freuen uns auf Dich!

Jetzt kostenlos
in unseren Kurs reinschauen!

Testkapitel Ausbilderkurs

Infos zu unserem
Kurs:

Ausbilderschein24 Online Ausbilderkurs Lernunterlagen

Jetzt sofort erhalten!

Kostenlos in ein Kurskapitel reinschauen!

Testkapitel Ausbilderkurs